Sonntag, 30. Mai 2010

Häng de Fahn eruss

(hai) Schomma amtlich geflaggt!
Und: Size does matter, indeed!
(Digitales Fotto: Hacky Wimmer)

Samstag, 29. Mai 2010

Planwirtschaft online

(teo) Es macht jetzt ja nicht immer unbegrenzt gute Laune, Pläne zu schmieden, den Zeitstrahl zu kontrollieren und hernach die so unbeliebte Evaluation zu betreiben. Spaß am Pläne schmieden verloren? Planlos in Seattle? Das muss nicht sein! Es gibt doch den vollautomatischen WM-Plan-Kreator. Damit macht planen wieder richtig Spaß. 
Der richtige WM-Plan aus Blog 7.

Freitag, 28. Mai 2010

Wenn Cowboys tippen...

(tobi) So ein Trip ins Sauerland kann manchmal ganz schön erhellend sein und dabei selbst die als ehernes Gesetz manifestierten Fußball-Regeln einfach so mir nichts, dir nichts aushebeln! Nicht nur in Sachen Selbstfindungsphase. Wenigstens weiß ich nun, dass ich eigentlich einer der legendären Marlboro-Cowboys bin - zumindest dem getriebenen Drang nach Whiskey und nach den vom offenen Feuer zu zähen Lederriemen durchmalochten Rindersteaks zu urteilen! Und auch in Richtung Südafrika herrscht nun Klarheit. 

Weltmeister: Die goldene Ananas, ähm... den ebensolchen Weltpokal schnappen sich Zapateros Toreros! Diese Aussage ist weder überraschend, noch mutig oder gar waghalsig. Es ist einfach so, finden wir uns damit ab!

Vizeweltmeister: Traurig aber wahr: Anstatt sich feiern zu lassen, muss Argentiniens Überkicker Lionel Messi seinen unzähligen Mannschaftskameraden zur globalen Glanzleistung gratulieren! Die Gauchos werden Zweiter. Weil eine Mannschaft schließlich einen Trainer braucht - und keine ausgeglühte Lichtgestalt.

Platz drei: England. Ja, richtig gelesen: England. Und warum? Weil sie bis zum Halbfinale nicht ins Elfmeterschießen müssen! Erst gegen Spanien ist Endstation. Warum? Weil sie dann ins Elfmeterschießen müssen!

Platz vier: Mit den Niederlanden landet der zweite Möchtegern-Weltmeister mit chronischer Nervenschwäche immerhin unter den stärksten Mannschaften der Welt, aber eben nur auf Platz vier. Die Gründe liegen in der nicht immer sattelfesten Abwehr und - oh wunder - der Nervenschwäche!

Was machen eigentlich die Deutschen?
Viertelfinale:
Tja Jogis wohlerzogene Rasselbande scheidet im Viertelfinale aus. Zum Sterben zu wenig, zum Leben zu viel. Aber das passiert halt, wenn man eine Mischung aus Heranwachsenden ohne Bartwuchs, juvenilen Bettnässern und Schwiegersöhnchen nominiert!

Wo landen die Afrikaner?
Irgendwo im Nirgendwo: Die Elfenbeinküste kommt ins Viertelfinale, scheidet aber sang- und klanglos gegen Spanien aus. Nigeria und Kamerun scheitern irgendwo - hab's vergessen - und Ghana versaut die Vorrunde. Die Überraschung des Turniers: Algerien! Aus erst in der Runde der letzten Acht.

Sonst noch wat?
Ja! Die zweite Überraschung in Südafrika kommt aus Osteuropa. Aber von wegen Serbien! Denn die Balkan-Brasilianer zaubern nur gegen Jogis jodelnde Jungbayern und -schwaben! Die Sensation beim Kickerfest am Kap heißt Slowenien. Oder Slowakei? Irgendwas mit Slo jedenfalls. Denn beide Mannschaften verfügen in der Offensive mit den Bochumer Zielraketen Zlatko Dedic (Slowenien) und Stanislav Sestak (Slowakei) über mächtig viel ungezündetes Dynamit inne Pantoffeln! Endstation Viertelfinale, sach ich getz einfach mal.

Ach ja, so ganz nebenbei: Möglicherweise wird Gomez vom Bundes-Jogi geopfert, hab ich gerade gehört. Damit würde wohl niemand rechnen, aber egal: Darauf trinke ich mir getz erstmal nen Cacau! Ciao!

(Foto Marlboro Mann gefunden auf und verlinkt mit: blog.lawyerahead.ca/)

Donnerstag, 27. Mai 2010

Nur geträumt

(teo) So wird's gemacht, in 16 Tagen. Nur Marcell und Christoph, die müssen jetzt noch'n bisschen reinhauen:
(Grafik des Kaders für das Spiel Deutschland - Australien am 13. Juni 2010, 20.30 Uhr in Durban: Teo Tippenczewski)

Dienstag, 25. Mai 2010

Spielverderber

(hai) Also, es wird ja gezz widder so viel herumgeheimnist, von wegen K-Frage und T-Frage und überhaupt. Es geht ja komischerweise nicht um Politik und Kanzlerinnen, aber lustigerweise doch um Ämter und um Reviere. Jogi Löw hat schon vor der Ankunft der enttäuschten Bayern-Verlierer in Südtirol gesagt, na klar wisse er schon längst, wer im Tor der deutschen Elf stehe und auch, wer die Waisenbinde von Michael Ballack bekomme. Abba das wolle er zuerst den betreffenden Spielern und der Mannschaft mitteilen und erst dann vor die Mikrophone und Linsen der Weltpresse treten. Deswegen hatten Bundestorwarttrainer Andy Köpke und der Bundes-Jogi dann wohl auch so einen
Spaß auf dem Platz, weil ja beide den Zettel mit den Namen längst im Stutzen tragen und die Öffentlichkeit jetzt doch noch, gespannt wie ein Flitzebogen, warten muss.

Das Schöne: Muss sie nicht. Ist ja ganz einfach: Philipp Lahm wird neuer Kapitän, weil er a) richtiger Stammspieler (da ham wir ja auch nicht ganz so viele) und b) mittlerweile auch Führungspersönlichkeit in einem ist. Und kommunikativ is der Pippo ja auch. Muss man nur mal bei Uli Hoeneß und in der Sportredaktion der Süddeutschen nachfragen. So, die K-Frage is schomma beantwortet. Und die T-Frage war ja - wenn man ehrlich ist - schon vor dem Champions-League-Finale gelöst. Im Tor steht Hans-Jörg Butt. Manuel Neuer hat ja noch mindestens vier Europameisterschaften und genauso viele Weltmeisterschaften als Nr.1 vor sich und kann sich von der coolen Bayern-Socke jetzt bei einem Turnier noch ein letztes Mal ein wenig abschauen. Und Tim Wiese ist nun mal keine Nr.1. So einfach ist das. Schöne Grüße an die Weltpresse, ich habe Mittwoch frei.

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: foto.westfaelische-nachrichten.de/fotostrecke/)

Samstag, 22. Mai 2010

Ein schöner Abend

Ich sollte anfangen, Oddset zu spielen... (hai)










(Handy-Fotto vom italienisch schlagenden, zweiten Herz in der schmalen Brust: Teo Tippenczewski)

Die Geheimwaffen des Weltmeisters


(feca) Kennen Sie noch Dr. David Banner? Beim Versuch, das menschliche Immunsystem zu verbessern, gab er seinem Sohn Bruce genetische Mutationen weiter. Ich seh Bruce noch vor mir wie er wütend wurde, wie sich die Muskeln unter seinem Shirt immer weiter anspannten und er schließlich zu Hulk wurde. Das Muskelspiel unter dem Shirt fasziniert mich auch heute noch. Doch bei Hulk war es ein Film. Bei Fabio Cannavaro ist es echt. Dieser Mann, dieser gestählte
Oberkörper, dieses Lächeln. Die Körper der Italiener, ihr sinnliches Muskelspiel und das umwerfende Lächeln der verführerischen Südländer sind auch bei dieser WM ihre Geheimwaffen. Andere reden über Viererketten in der Abwehr, doppelte Sturmspitzen, taktisches Dribbling. Doch die Dominanz auf dem Platz ist klar: Der Weltmeister dominiert auch in diesem Jahr.



Haben Sie Gennaro Gattuso schon einmal in Unterwäsche gesehen? Ich schon! Klassische Boxershorts, aber die Azzurri machen in allem eine gute Figur. Und natürlich überall. Ob in deutschen Stadien oder in Südafrika. Egal. Der Vorteil der Italiener: Sie sind als heiße Jungs natürlich auch heißes Wetter gewohnt. Sie kicken auch in der Wüste, während den unschönen Deutschen da sicherlich die Zunge raushängt, werden die Italiener ihr schweißnasses Haar schütteln, ihre Brustmuskeln anspannen, sich siegesgewiss über die sinnlichen Lippen lecken und erneut angreifen. Blau, azzurro, Meer, Weltmeister. Weiß, bianco, Nebel, das Abtauchen im Nichts. So wird es aussehen. "Fratelli d'Italia", "Un'Estate Italiana" und auf der anderen Seite, "'54, '74, '90, nach Hause gehn" - das sind die Lieder dieser WM. Das Schicksal ist vorgeschrieben. Die Deutschen haben Oliver Pocher als komödiantischen Fußballgott, die Azzurri Padre Pio, Lippi und die Mafia. Und die Mafia ballert ebenso wie die Squadra Azzurra alles weg. Und natürlich auch wieder die Deutschen.


Die Welt braucht keinen aknegeplagten Schweinsteiger, sondern Cannavaros Siegerlächeln, wie er da auf den Schultern der anderen Super-Italiener saß, den Cup in die Höhe riss und ein Lächeln zeigte, wie es eben nur Sieger haben. Forza Italia! Forza mondo, forza mondiali! Die Rolle des Protagonisten ist klar vergeben und die der Statisten eben auch. Gerade im Fußball. Mein Tipp daher: Investieren Sie nicht an der falschen Stelle. Sparen Sie an deutschen Fähnchen fürs Auto und kaufen Sie gleich die italienischen! Dann brauchen Sie schwarz-rot-gold nach der Vorrunde nicht verschämt im Kofferraum verstauen, sondern können mit grün, weiß, rot siegesgewiss bis zum Finale fahren. Auf den Moment nach dem Sieg der Squadra Azzurra im Finalspiel freue ich mich besonders: Konfettiregen, Feuerwerk, der Cup bei den Italienern und hoffentlich ganz viel Trikottausch. Denn die schönste Geheimwaffe, nämlich die besttrainiertesten Bauch- und Brustmuskeln und die straffsten Kickerwaden haben einfach die Italiener!!!

(Foto von Fabio Cannavaro gefunden auf und verlinkt mit: habs.theoffside.com/)

Unstolz



Bevor ich das heute wieder den ganzen Tag hören und lesen muss: Es geht um den vierten Champions-League-Platz für Deutschland! Es geht sowieso um Deutschland. Und wenn ein deutscher Verein im Europapokal spielt, dann muss man automatisch auf der Seite der deutschen Mannschaft sein. Und, am Schlimmsten: Heute sind wir alle Bayern! Also, nur ganz am Rande: Ich bin nicht stolz, Deutscher zu sein. Ich bin schon mal gar nicht Papst und ich habe heute schon längst Flagge gezeigt. Einer muss es ja tun. Forza Inter! (hai)

(Handy-Fotto aus dem Sternbusch: Thomas Ottensmann)

Freitag, 21. Mai 2010

Aus dem Eff-Eff

(tobi) Es gibt so viele schöne Alliterationen mit F:

Flinke Finger
Fischer's Fritze
Freche Früchtchen
Faule Frettchen
Frisches Fiege

und, ähm... seit heute: Friedhelm Funkel!

Glück auf!

Mein erstes eigenes Brötchen

Also, ich persönlich habe diese Bildchen ja NIE gesammelt. Warum auch immer. Hat meinem Taschengeld vermutlich richtig gut getan. Obwohl - ein Haus bauen konnte ich von dem Ersparten dann trotzdem nicht. Komisch. Aber was wollte ich eigentlich sagen? Ach ja: Viel kostengünstiger ist es übrigens, sich ein Panini-Bildchen selbst zu basteln. Einfach, schnell und sauber! Ganz ohne Schere und Pritt-Stift. Zur Panini-Bastelmaschine geht es hier mit einem Klick. (hacky)

Donnerstag, 20. Mai 2010

Aye Aye Käpt'n!

(tobi) Ob der Ausfall von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack sportlich zu kompensieren ist, oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten. Fakt ist hingegen: In der teaminternen Hierarchie klafft eine Lücke und Bundestrainer Joachim Löw muss nun die Entscheidung treffen, wer neuer Leitwolf der jungen deutschen Kickerbande werden soll. Wir machen den Kapitäns-Check.

Miroslav Klose (31 Jahre, 94 Länderspiele)
Pro: Nach dem Ausfall von Ballack ist Klose der erfahrenste Nationalspieler im deutschen Kader. Der Bayern-Stürmer gehört seit 2002 zum festen Inventar der Mannschaft und hat bereits mehrfach nachgewiesen, dass er bei wichtigen Turnieren zu großer Form auflaufen kann.

Contra: Im System von Vereinstrainer Louis van Gaal spielte Klose in der Rückrunde kaum noch eine Rolle und kam über einige Kurzeinsätze nicht hinaus. Konsequenz daraus: Stammplatz bei der WM in Gefahr! Zudem gilt der gebürtige Pole nicht gerade als Wachrüttler und Lautsprecher - zwei Eigenschaften, die ein Kapitän unbedingt mitbringen sollte.
Chancen auf die Binde: 40 %

Bastian Schweinsteiger (25 Jahre, 73 Länderspiele):
Pro: Bastian Schweinsteiger ist aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft nicht mehr wegzudenken. Auch wenn er erst 25 Jahre alt ist, hat „Schweini“ bereits über 70 Mal für die DFB-Auswahl gekickt. Er kennt die Mechanismen des Teams in- und auswendig und genießt beim Bundestrainer breites Vertrauen. Zudem hat sich der Bayern-Spieler in dieser Saison zu einer absoluten Führungsfigur bei den Bayern entwickelt und verfügt derzeit vermutlich über das größte Selbstvertrauen in der deutschen Elf.

Contra: Trotz aller Erfahrung ist Bastian Schweinsteiger erst 25 Jahre alt und konnte sich bislang – egal ob in der National- oder seiner Vereinsmannschaft – immer an einem Leitwolf orientieren. In Puncto Mannschaftsführung betritt der technisch begabte Mittelfeldspieler somit Neuland.
Chancen auf die Binde: 60 %

Philipp Lahm (26 Jahre, 64 Länderspiele):
Pro: Der wohl heißeste Kandidat auf die Ballack-Nachfolge als Bindenträger. Der kleine Außenverteidiger ist nicht nur sportlich eine der wichtigsten Säulen in Jogis Konzept. Lahm hat auch den Mut und die Fähigkeit verbal dazwischen zu grätschen. Bestes Beispiel seine Brandrede zur Bayern-Krise Ende des vergangenen Jahres.<4>

Contra: Gegenargumente für Philipp Lahm zu finden, ist gar nicht so einfach. Der kleine Außenverteidiger erfüllt nahezu alle Anforderungen, die das Kapitänsamt mit sich bringt. Außerdem ist er in der Mannschaft als Führungsspieler anerkannt. Einziges Contra: Dem 26-Jährigen fehlt manchmal die nötige Härte, die gerade in den Spielen der K.o.-Runde den Unterschied ausmachen kann.
Chancen auf die Binde: 85 %

Per Mertesacker (25 Jahre, 60 Länderspiele)
Pro: Ein Musterprofi, wie er im Buche steht. Ruhig, sachlich, zuverlässig. Per Mertesacker ist die zentrale Figur in der deutschen Abwehr und könnte mit seiner besonnenen Art zu einem wichtigen Ruhepol auf dem Feld und in der Mannschaftsführung werden. Gemeinsam mit Torsten Frings hat sich „Merte“ in seinem Verein Werder Bremen als unumstrittener Leitwolf etabliert.

Contra: Die ruhige, sachliche, teilweise unterkühlte Art von Mertesacker kann sich aber auch als Bumerang erweisen. In schwierigen Situationen muss ein Kapitän in der Lage sein, Emotionen ins Spiel zu bringen. Genau hier scheint es bei dem netten „Herrn Mertesacker“ zu hapern...
Chance auf die Bunde: 40 %

Hans-Jörg Butt (35 Jahre, 3 Länderspiele)
Pro: Die deutsche Mannschaft ist jung und bis auf wenige Ausnahmen unerfahren. Da käme ein „alter Recke“ zwischen den Pfosten als Team-Stabilisator doch gerade recht. Butts Vorgänger im Bayern-Kasten, Oliver Kahn, hat bereits nachgewiesen, dass ein guter Kapitän auch auf der Linie seinen Mann stehen kann. Für Butt spricht sein Selbstvertrauen, seine Ruhe und seine internationale Erfahrung im Vereinsfußball.

Contra: Die große Frage, die sich bei Bayerns Keeper stellt: Spielt er überhaupt? Entscheidet sich Jogi Löw für Manuel Neuer und Tim Wiese als Nummer eins im deutschen Tor, wäre das Thema Binde für Butt erledigt.
Chance auf die Binde: 5 %

Lukas Podolski (24 Jahre, 71 Länderspiele):
Pro: Wenn einer in der Nationalmannschaft immer seinen Mann gestanden hat, dann ist das Lukas Podolski. Die rheinische Frohnatur nimmt selten ein Blatt vor den Mund und streut in sein Spiel immer wieder Emotionen ein – zwei wichtige Charaktereigenschaften für das Kapitänsamt.

Contra: „Poldi“ hat eine grauenhafte Saison beim FC hinter sich. Der Kölner Publikumsliebling konnte die hohen Erwartungen als Star der Mannschaft nicht erfüllen. Von der Idee den Stürmer zum Kapitän zu ernennen, nahm Trainer Zvonimir Soldo bereits in der Hinrunde Abstand – angeblich um den Druck vom 24-Jährigen zu nehmen - kein gutes Zeugnis für eine potenzielle Führungsfigur in Jogis-Elf.
Chance auf die Binde: 20 %

Mittwoch, 19. Mai 2010

Philosophen im Trainingsanzug II

"Die Wahrscheinlichkeit zu gewinnen ist tausendmal größer, wenn du mit elf Mann den gleichen Plan hast. Das kann der schlechteste Plan der Welt sein. Aber wenn du ihn gemeinsam durchziehst, kannst du gewinnen. Die Umsetzung dieses Plans von Mourinho war ein herausragender Moment im Fußball."

(BVB-Trainer Jürgen Klopp über die Faszination des Grauens, den Catenaccio 2010. Josè Mourinho hatte dabei die beste Vereinsmannschaft der Welt, den FC Barcelona, im Champions-League-Halbfinale mit einem begeisternden 5-4-1 durchs Betonmischwerk Inter Mailand geschickt - und freut sich nun, das Spiel von Bayern München zerstören zu dürfen.) (teo)

Ohne Ballack fahr'n wir zur WM

(tobi) Warum haben eigentlich alle so eine Panik vor der WM? Blicken wir doch positiv nach Südafrika, weil...

...sich mit der Verletzung von Michael Ballack das lähmende Element aus dem deutschen Spiel verabschiedet hat und Jogi nun auf spielstarke Instinktkicker vertrauen muss!

...sieben Bayern-Spieler dabei sind, wovon vier nur so vor Selbstvertrauen strotzen und als Triplesieger dem Gegner den nötigen Respekt abringen!

...andere Mannschaften auch verletzungsbedingte Ausfälle zu verkraften haben, die deutlich schwerer wiegen als die Absagen von Adler, Rolfes und Ballack!

...Deutschland eine Turniermannschaft ist!

...Deutschland bei einem schlechten Abschneiden endlich seine schwäbische Wohlerzogenheit verliert.

...Deutschland bei einem guten Abschneiden endlich seine schwäbische Wohlerzogenheit verliert.

...wir auch einen Boateng haben!

Aber es gibt auch einen negativen Grund, um nach Südafrika zu blicken, weil...

...kein einziger Bochumer Junge dabei ist!

(Grafik Kevin Prince Boateng gefunden auf und verlinkt mit: img164.imageshack.us/)

Dienstag, 18. Mai 2010

Philosophen im Trainingsanzug I

"Boateng hätte vielleicht schon früher Leitplanken gebraucht."

(Horst Hrubesch, Trainer der U21-Nationalmannschaft über Kevin Prince Boateng, zitiert nach: Zeit-Dossier "Der Nabel ihrer Welt" vom 13. Mai 2010) (teo)
(Foto gefunden auf und verlinkt mit: moellers-hsv-eck.de/)

Deutschland ist eine Turniermannschaft

"Deutsche WM-Mannschaften waren meist stabile Zwanzigtonner, aber sie hatten einen Wendekreis, der so groß war wie ein WM-Stadion."

(Christof Kneer, Journalist, in: "Diagnose: Achsbruch", in der Online-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung vom 18. Mai 2010) (berti)

Sonntag, 16. Mai 2010

Alles zwei macht der Mai

(hai) Auch das noch: Jetzt haben die Bayern schon wieder das Double geholt. Nun gut, das ist ja nicht das erste Mal. Und schon gar nichts Neues. Aber spannender werden die Wettbewerbe so ja unterm Strich nicht. Und: Wer immer vor dem Spiel gegen Titelverteidiger Werder Bremen von einem Duell auf gleicher Augenhöhe gefaselt hatte, musste sich nach 90 Minuten wie ein, nun ja, Vollpfosten vorkommen.

Da war - so isses leider - ein Klassenunterschied sichtbar. Wollte man Bremer Dominanz oder gar ernsthafte Torchancen zusammenschneiden, so hätte der Cutter arge Mühe, auf zehn Minuten zu kommen. Wer jetzt sagt, 4:0 sei aber zu
hoch ausgefallen, dessen Herz hängt offenbar an der Weser. Wer ehrlich ist, sah noch diverse rote Großchancen und ein Debakel war leider jederzeit möglich.

Vielleicht war es der Kardinalfehler Thomas Schaafs, den quirligen Marko Marin zunächst auf der Bank zu lassen? Vielleicht. Oder auch nicht. Gegen die derzeit leider mal wieder mit großem Abstand beste bayerische Mannschaft ist momentan einfach kein deutsches Kraut gewachsen.

Schwacher Trost für Werder, das zunächst mit einer Doppel-Sechs das van Gaalsche System zu kopieren suchte, aber schnell zu spüren bekam, dass ein Spiel ohne eigene Angriffsbemühungen nun mal auf Dauer zum Scheitern verurteilt ist. Was war das Ziel? Ein 0:0 bis zum Elfmeterschießen zu halten?

Und wer sich ohne Not der bewährten kleinen Flügelzange mit Özil und Marin beraubt, der muss eben hilflos mit ansehen, wie ein Top-Knipser wie Claudio Pizarro traurig in der Luft hängt. Wenigstens eine gute Nachricht nach dem Spiel für die Grünen: Per Mertesacker wurde von Heiner Brand für den Perspektivkader für die WM 2011 berufen.

Mitten in die Feierlichkeiten in der roten Kabine platzte dann noch ein Telegramm aus Sizilien. Neben seinen Glückwünschen für die "lieben Bayern" übermittelte Jogi Löw auch noch zwei Nachnominierungen: Arjen Robben und Mark van Bommel werden am Tag nach dem verlorenen Champions-League-Finale gegen Inter Mailand erstmals zum deutschen Team stoßen. Mario Gomez und Aaron Hunt brauchen hingegen ihre Taschen gar nicht mehr neu zu packen und können jetzt endlich direkt Mallorca buchen.

Freitag, 14. Mai 2010

Den keiner braucht und jeder will

(hai) Fast vergessen: Am Samstag in Berlin stehen sich zwei Mannschaften im Olympiastadion gegenüber, die eine erfolgreiche Saison gespielt haben und wunschlos glücklich sind. Die Bayern sind schon wieder Meister, Werder schaffte noch den dritten Platz. Also dürfen beide im nächsten Jahr ohnehin im Götterhimmel des Profifußballs gegen viel Antrittsgeld ran.

Den Goldkelch des Deutschen Fußball-Bundes braucht also keiner von beiden. Denn der berechtigt ja seit der Beerdigung des irgendwie ungeliebten UEFA-Balgs namens "Europapokal der Pokalsieger" nur für den Cup der Verlierer - und dort kann ja niemand spielen wollen, der die großen Pokale und die großen Scheine der Champions League begehrt.

München und Bremen als Titelverteidiger werden also am Samstag ein Freundschaftsspiel in Berlin austragen, weil diesen Goldkelch ja keiner von beiden braucht. Beide haben den ja oft genug gewonnen. Bayern gefühlte 63 Mal, Bremen etwa 27 Mal. Wird also ein Grottenkick. 0:0. Verlängerung. 0:0. Elferpöhlen. 4:2 für Bremen. Schlusspfiff, Konfettiregen, die Kameraden tänzeln auf der Stelle, wenn "Lutscher" Frings die Trophäe in den Abendhimmel reckt. Schlussblende. Die Bayern tun so, als wären sie traurig, dabei sind sie schon seit langem in Gedanken nur noch in Bernabeu und wollen dort die wertvollste Trophäe des europäischen Fußballs in den Abendhimmel von Madrid recken.

Double, Triple - völlig egal, was macht das schon aus? Bremen ärgert sich insgeheim auch: Schon wieder für teuer Geld den Briefkopf ändern! Und neue Wimpel braucht man auch irgendwann, die sind langsam viel zu klein. Ja, so ein Pokalendspiel ist lästige Pflicht.

Schön aber, dass am Samstag alles wieder ganz anders sein wird, dass Berlin eben doch immer noch eine Reise wert ist, Stichwort: arm, aber sexy! Und Bayern (unbestritten reich) gegen Werder (angeblich arm) ist immer noch ein bisschen Bruderkampf. Und für die gelungene Sause nach erfolgreich absolvierter Schlacht ist dieser Pott eben doch immer noch die beste Steilvorlage. Passen ja auch acht Liter Schampus, Bier oder Wein rein. Muss als Anreiz für durstige Männer, die diesen 100.000 Euro-Pott zum genau genommen 15. (FCB) respektive 7. Mal (SV Werder) bekommen, eigentlich reichen, woll?!

Montag, 10. Mai 2010

Nur so geht's

(tobi) Danke, Frank Goosen, für diese Worte:
GEBT UNS UNSEREN VEREIN ZURÜCK!!!

Zeit, dass sich was dreht

(teo) Es ist doch immer wieder schön, gelungene Beispiele für Integration zu sehen, zumal nach kürzester Zeit. Louis van Gaal, Anzugträger und Niederländer, hatte vor der 22. Deutschen Meisterschaft für den FC Bayern München noch gesagt, er stehe nicht so sehr darauf, mit alkoholhaltigen Kaltgetränken übergossen zu werden. Um kurz darauf einzuräumen, man müsse sich im Ausland aber wohl auch ein wenig den fremden Kulturen anpassen.

Und so, wie wir Deutschen ab und zu mit Zelt und/oder Wohnwagen nach Holland reisen, so lässt sich halt manchmal auch ein niederländischer Fußballlehrer mit Weißbier übergießen. Während Felix Magath das in München noch mehr oder minder im feinen Zwirn und Langbinder ertrug, war van Gaal eigens kurz vor dem Abpfiff in Berlin in einen Arbeitsanzug geschlüpft. Dann gab es neckische Fang-mich-doch-Spielchen wie einst im Mai und schließlich doch das beliebte Kaltgetränk des Sponsors auf Tolle und Haupt.

Um es mit Ailton zu sagen: So's Fußball. Zumindest in München, wo die Bayern nach einem Holperstart in die Saison die Schwäche der Konkurrenz mal wieder kühl und gnadenlos ausnutzten, um sich die Schale zu holen. Auch wenn es keiner hören will, vor allem nicht in Gelsenkirchen: Es war wohl selten so einfach wie in dieser Saison, Meister zu werden. Aber keiner hatte den ausreichend langen Atem. Außer dem FC Bayern.

Schalke 04 gab auch in Mainz beim 0:0 mal wieder einen Punkt ab. Trotzdem wurden Magaths Defensivkünstler locker Zweiter und spielen in der nächsten Saison mit einer runderneuerten Mannschaft um den Ex-Dortmunder Christoph Metzelder und vermutlich auch den Ex-Berliner Marco Pantelic sowie den Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack in der Zocker-Liga namens Champions League.

Dort wird auch Werder Bremen kicken - vorausgesetzt die Nordlichter qualifizieren sich in der Ausscheidungsrunde. Da Geld aber immer schon und immer noch der größte Anreiz im Fußball ist, gehen wir einfach mal davon aus, dass Werder das deutsche Trio komplettieren wird. Bayer 04 Leverkusen blieb der ganz große Triumph trotz der Serie der ersten 25 Spiele ohne Niederlage zwar verwehrt, nichtsdestoweniger spielt die Werkself in der kleinen Gelddruck-Liga und hat damit etwas erreicht, was ihnen vor der Saison kaum zuzutrauen war.

Das gilt auch für den BVB, der mit seiner jungen Truppe und einem - wenn überhaupt - nur leicht überdurchschnittlichen Kader den fünften Platz sicherte und im nächsten Jahr wieder international ran darf. Dass dies sogar auch noch dem VfB Stuttgart zuteil wurde, ist dem Kojak der Berge, Christian Gross zu verdanken, der den totgesagten Schwaben in der Rückrunde wieder wundersam Leben, Stärke und Charakter einhauchte und aus einem heißen Abstiegskandidaten die beste Rückrundenmannschaft knetete. Darauf einen Lolli.

Ganz nebenbei gratulieren wir an dieser Stelle Edin Dzeko (AC Mailand) zum Gewinn der Torjägerkanone und Claudio Pizarro (Werder Bremen) zum Titel des erfolgreichsten Stürmers mit Migrationshintergrund seit Giovanne Elber.

War sonst noch was? Ach, schon verdrängt. Abgestiegen wurde auch wieder. Lustig, dass mit Hertha die spielstärkste Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel als Letzter ins Unterhaus trippeln muss. Verglichen mit Hertha hat der VfL Bochum dagegen eigentlich eine recht ordentliche Saison abgeliefert. Dumm nur, dass sich der VfL seine Krise zur Unzeit nahm und die vielen falschen Vorstandentscheidungen in Sachen Trainer I, Interimstrainer I, Trainer II und Interimstrainer II im Revier vom nicht wirklich bundesligatauglichen Kader nicht mehr zu überspielen waren. Dass dann noch einige Schwachköpfe mal wieder das Spielfeld im Ex-Ruhrstadion stürmen, mit Mobiliar werfen, die eigenen Kleidungsstücke abfackeln und ihre eigene Mannschaft niedermachen, gehört in Bochum fast schon genauso zur traurigen Tradition wie der ewige Fahrstuhl zwischen 1. und 2. Liga. Und dass dieses Gebahren das Gegenteil von Fan-Kultur ist, bedarf an dieser Stelle wohl überhaupt gar keiner Erwähnung. Bis bald, du Blume im Revier - jetzt wird halt wieder ein Jahr in der 2. Liga weiter geblüht.

Der 1.FC Nürnberg darf sich nach seinem trostlosen Angsthasen-Kick noch eine Woche als Erstligist fühlen. In den Relegationsspielen gegen den FC Augsburg (Donnerstag und Sonntag) werden wir wieder mal beobachten können, wer besser motiviert ist, in der 1. Fußball-Bundesliga zu spielen: Der Zweitligist, der dort noch nie, nie, nie war oder der Traditionsclub mit den vielen Erstliga-Vertragsinhabern, die schon auf der Wunschliste bei so vielen Vereine stehen, dass einem schwindlig werden kann.

Mit dem FC St. Pauli begrüßen wir an dieser Stelle auch ganz herzlich wieder den Kult vom Kiez in der Liga und freuen uns auf viele Totenkopf-Flaggen und lustige T-Shirts. Dem 1.FC Kaiserslautern und seinem vor allem auf dem heimischen Betzenberg wohl mit Abstand unfairsten Publikum des deutschen Fußballs ein "Hallo, FCK". Auf den FC Augsburg mit dem Ex-Gladbacher Coach Jos Luhukay freuen wir uns aber richtig, weil ein bisschen mehr Offensiv-Fußball und Hurra-Stil der Liga noch nie geschadet hat. Werder Bremen - FC Augsburg 6:5 (3:3) - kann ich bitte schon mal Karten vorbestellen?

Was vergessen? Bestimmt. Kann aber nicht so wichtig gewesen sein, sonst hätte ich es ja behalten.

Sonntag, 9. Mai 2010

Kopfschütteln!

(tobi/teo) Krawalle in Bochum gestern. Randale in Düsseldorf heute. Angeblich ging es um Fußball. Um Abstieg. Dabei ging es nur um Gewalt, Randale, Hooligan-Aufruhr. Gar nicht um Fußball. Vor dem Zweitligaspiel zwischen Fortuna Düsseldorf gegen Hansa Rostock sind insgesamt mindestens 14 Polizisten verletzt und 159 Personen festgenommen worden - wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Zu den Ausschreitungen kam es bereits in der Nacht auf Sonntag in der Düsseldorfer Altstadt, als 580 Rostocker Fans von einer Schiffstour zurückkehrten und Fortuna-Fans mit Leuchtraketen beschossen. Nach Mitternacht spitzte sich nach Polizeiangaben die Lage derart zu, dass 159 Personen festgenommen wurden. Bei den Randalierern handelt es sich fast ausnahmslos um Anhänger des FC Hansa Rostock. Ermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs, Körperverletzung und Widerstands wurden in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft eingeleitet.

Am Sonntagmorgen hatte die Polizei in Bochum bereits etwa 20 Hooligans aus der Ultra-Szene des VfL Bochum festgenommen. Kurz vor Ende des Abstiegsgipfel der 1. Liga hatte die Bochumer Ultras mit ihrer Choreographie des Terrors begonnen: Abbrennen von Rauchbomben im Fan-Block, Sprechchöre gegen die eigene Mannschaft, Abfackeln von Trikots und Schals, Stürmen des Spielfeldes. Als dann Ordnungskräfte mit Plastikstühlen, Holzbänken und einer Toilettenschüssel (!) beworfen wurde, stürmte eine Polizeihundertschaft schließlich den Fan-Block. Dass heute morgen bereits die ersten Randalierer festgenommen wurden, zeigt wohl auch, dass es sich nicht direkt um völlig unbekannte Hooligans handelte.

Seelenkater


Am Tag danach isses sogar noch schlimmer. Wer hätte das gedacht?

(Handy-Fotto vom Ex-Westfalenstadion: Hacky Wimmer)

Ruhetag


Schade eigentlich.

(Handy-Fotto eines Opel-Brauerei-Lieferwagens, Bochum, Rathaus, 8. Mai 2010, 12.40 Uhr: Teo Tippenczewski)

Vorher


Fans.

(Handy-Fotto vom Bundesligaspiel VfL Bochum - Hannover 96 0:3, 15.25 Uhr: Teo Tippenczewski)

Nachher


Vollpfosten.

(Handy-Fotto vom Bundesligaspiel VfL Bochum - Hannover 96 0:3, 17.30 Uhr: Teo Tippenczewski)

Samstag, 8. Mai 2010

Arschlecken, einsfuffzich, egal...




















(tobi)............................................Leere....................................................................Frust.........................................................................................................Wut.................................................................................................Enttäuschung...................................................Hoffnung...........................................................................................................................Glaube..........................................................................................................Wiederaufstieg 2010/11!


Eine ausführliche Zusammenfassung von konzeptlosen Vflern, kopflosen Hooligans und einem chaotischen Vorstand gibbet Morgen, Glück auf!

Amtliches Abschlusstraining

(Foto und VIDEO (siehe Link unten) vom Abschlusstraing des VfL Bochum am Freitag, den 7. Mai 2010, also einen Tag vor dem Endspiel um den Klassenerhalt gegen Hannover 96: hec)

War mir ja immer schon klar, dass der Pott die Herzkammer des Fußballs ist. Abba, dat da beim Abschlusstraining eines Tabellensiebzehnten Bier und Würstchen verkauft werden und die eigene Mannschaft von diversen Fans mit Fahnen und Sprechchören gefeiert wird, war mir persönlich neu. Und ich sach noch: Da geht am Samstach für den VfL Bochum wat! So oder so. Gibt übrigens auch ein Beweisvideo, mit einem Klick auf's Standbildchen wird's Dir warm ums Herz, wetten?! Und jetzt bin ich raus: Habe schließlich gleich ein wichtiges Spiel... (teo)

 (hec-VIDEO von den Fans beim Abschlusstraing des VfL Bochum am Freitag, den 7. Mai 2010, also einen Tag vor dem Endspiel um den Klassenerhalt gegen Hannover 96, startet mit einem Klick auf das Standbildchen oder direkt HIER)

Freitag, 7. Mai 2010

Philosophen in kurzen Hosen XXV


"Nach der Feier wusste ich kaum noch, wie ich heiße."
 
(Darius Wosz, Interimstrainer beim VfL Bochum, über den 5. Mai 2002, als der VfL mit einem 3:1-Sieg in Aachen auf den allerletzten Drücker in die Bundesliga zurückkehrte.)

Alles wird gut


Fanpaket angekommen! Jetzt kann nix mehr anbrennen. (teo)

(Handy-Fotto: Teo Tippenczewski)

All you need is


Team Spirit. Bei dieser Sorte bekommt die Redewendung 'Abwarten und Tee trinken' einen ganz neuen Zungenschlag. Hömma, Andy, kennt Jogi den schon? Und der Darek in Bochum soll am Samstag auch mal diesen Pausentee servieren. Schadet ja nix. (ito)

(Handy-Fotto aus der legendären WG Gemenweg: Ito Kawasaki)

Donnerstag, 6. Mai 2010

Alles längst entschieden

(berti) Bevor wir uns gepflegt dem 34. Spieltag der Fußball-Bundesliga zuwenden, kurz ein Blick auf den vorläufigen 30er-WM-Kader der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, den der Bundes-Jogi erst heute Mittag offiziell in Anwesenheit der internationalen Fachpresse vorlesen wird:

Tor: Hans-Jörg Butt (Bayern München),
Manuel Neuer (Schalke 04),
Philipp Heerwagen (VfL Bochum).

Abwehr: Per Mertesacker (Werder Bremen),
Philipp Lahm (Bayern München),
Jerome Boateng (Hamburger SV),
Arne Friedrich (Hertha BSC),
Mats Hummels (Borussia Dortmund),
Serdar Tasci (VfB Stuttgart),
Benedikt Höwedes (Schalke 04),
Holger Badstuber (Bayern München),
Marcel Schäfer (VfL Wolfsburg),
Andreas Beck (1899 Hoffenheim).

Mittelfeld: Michael Ballack (Chelsea London),
Marcell Jansen (Hamburger SV),
Samy Khedira (VfB Stuttgart),
Toni Kroos (Bayern München),
Marko Marin (Weder Bremen),
Marco Reus (Borussia Mönchengladbach),
Mesut Özil (Werder Bremen),
Bastian Schweinsteiger (Bayern München),
Christian Träsch (VfB Stuttgart),
Piotr Trochowski (Hamburger SV),
Christian Gentner (VfL Wolfsburg).

Sturm: Thomas Müller (Bayern München),
Cacau (VfB Stuttgart),
Michael Thurk (FC Augsburg),
Stefan Kießling (Bayer 04 Leverkusen),
Miroslav Klose (Bayern München),
Lukas Podolski (Podolski).

So. Immer schön, wenn die erste Pressekonferenz hinter einem liegt. Wo waren wir? Ach ja: Einen haben wir noch. Die Bundesliga liegt in den letzten Zügen und um es nicht unnötig spannend zu machen, hier die Ergebnisse des 34. Spieltages auf einen Blick:

Hertha BSC - Bayern München 2:1
1899 Hoffenheim - VfB Stuttgart 2:4
Werder Bremen - Hamburger SV 3:3
SC Freiburg - Borussia Dortmund 1:2
1.FSV Mainz 05 - Schalke 04 0:1
Borussia Mönchengladbach - Bayer 04 Leverkusen 2:2
VfL Bochum - Hannover 96 3:1
1. FC Nürnberg - 1. FC Köln 1:3
VfL Wolsburg - Eintracht Frankfurt 5:2


(Screenshot des KICKER-Tabellenrechners vom 6. Mai 2010: Ito Kawasaki)

Damit wären die Bayern mit 15 Toren Vorsprung vor Schalke 04, das die neuntmeisten Tore geschossen hat, Meister. Die Knappen und Werder spielen Champions League. Die falsche Borussia, Bayer 04 und der VfB Stuttgart drucken die kleineren Scheine in der Europa League. Der HSV sitzt beim Finale um den ollen UEFA-Cup im eigenen Stadion auf der Tribüne.

Der 1.FC Nürnberg beweist mal wieder, dass er große Erfahrung darin hat, sich
vor dem Abstieg sicher zu wähnen und dann einfach doch noch abzusemmeln. Und zwar direkt. Wer 1:3 in Bochum verliert und zwar hoch verdient, der bleibt eben nicht in der 1. Liga. So einfach ist das. Hannover 96 hat mit der Relegation das Maximale aus dieser Graupen-Saison No.1 nach dem Selbstmord von Robert Enke herausgeholt und darf nun gegen den ebenso spiel- wie finanzstarken Zweitligisten FC Augsburg in Hin- und Rückspiel beweisen, wer den größeren Willen für die erste Liga hat. Ich weiß es zwar, verrate es aber entgegen allen Gepflogenheiten heute einfach mal nicht. Ein bisschen Spannung muss ja sein.

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: xtrasites.de/)

Philosophen in kurzen Hosen XXIV

"Einer, der sich lieber die Prellung rauslief, als ständig auf der Massagebank zu liegen."

(Hermann Josef Rieger, Urgestein mit Deuser-Koffer, von mindestens 1878 bis definitiv  2005 Physiotherapeut des Hamburger SV, über

Wolfgang Felix Magath.) (hai)
(Foto gefunden auf und verlinkt mit: img.auctiva.com/)

Mittwoch, 5. Mai 2010

Allet muss raus!

(teo) Sale. Auch im Pott. Bisschen spät, woll?! Oder viel zu früh? Ein Zeichen von Resignation? Ham die schon mit allem abgeschlossen, die Bochumer Jungs? Jedenfalls bekomme ich heute morgen in den frühen Morgenstunden eine Mail vom VfL Bochum. Sind früh auf, die Leute im Pott. Wat stand drin?
Dat man das Ruhrstadion am Samstag blau-weiß haben will und deshalb alles noch mal runtergesetzt habe und dasset günstiger nicht mehr wird. Ich also brav bestellt - tue ja zumeist, was man mir sagt. Und sehe dann inner Bestellbestätigung folgenden Passus:

-------------------------------------------
Bitte beachten Sie auch bei allen Bestellungen 
unsere in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen 
angegebenen Lieferzeit von 7 - 10 Werktagen.

Ihr VfL Bochum 1848 Fußballgemeinschaft 
e.V. - Merchandising-Team
-------------------------------------------

Super Idee, ein blau-weißes Ruhrstadion. Und die bestellten Klamotten werden also frühestens am 12., eher am 15. Mai zugestellt. Naja. Egal. Wann waren nomma die beiden Relegationsspiele?

(Screenshot Online-Fanshop VfL Bochum vom 5. Mai 2010: Ito Kawasaki)

Es gibt nur ein Moritz Fiege


Isdowahr. (teo)
(Handy-Fotto aus Südbrookmerland: Teo Tippenczewski)

Dienstag, 4. Mai 2010

Links trainiert der Mann

(tobi) Also, wo waren wir? Achja, Abpfiff, extatischer Bayernjubel, anstrengendes Publikum. Ich kann mich weder für den Verein, noch für die Spieler, für die Fans, für Schalke oder sonst wen freuen. Dieser 33. Spieltag schreit förmlich danach, ihn anna Theke inner Lounge zu beenden...

17:30 Uhr: Drei Weizen anne Theke in knapp 20 Minuten. Gute Bilanz, schneller als die Bayern im Toreschießen, beachtlich. Parallel dazu gibbet nen amtlichen Meinungstausch mit'm Pott via Handy. Wir sind uns einig, Bochum haut Hannover nächste Woche weg und Poldi bringt sich gegen Nürnberg in WM-Form. Läuft. Klassenerhalt, die Pinte im Bermuda-Dreieck ruft, aber soweit isset noch nicht.

17:45 Uhr: Zusammentreffen mit Richie! Guter Mann, bisschen mager, aber im Kopp hat er's und verkaufen kann er sich auch. Richie ist meine Eintrittskarte in die Irrungen und Wirrungen der Arena. An rotgekleideten Hostessen gehe ich mittlerweile ohne Verzögerung vorbei... Leicht einen im Kopp geht's in die nächste Lounge, auf dem Weg dahin ein kurzes Meet ohne Greet mit Howard Capendale's Thronfolger samt Moderatorenmäuschen... Dann begegnet mir Tiger Gerland. Er versichert uns, dass der VfL nicht absteigt. Guter Junge! So einen hamse bei den Roten gar nicht verdient. Egal, Nerlinger grüßt freundlich, van Bommel auch, Contento würde bestimmt auch, aber mit der Sprache hapert's, egal, is ja noch jung!

18:30 Uhr: Davidoff-Lounge, kurzes Gespräch mit Stephan Lehmann, Stadionsprecher. Auch er versichert mir, dass der VfL nicht absteigt. Im Stadion hat er uns zumindest alles Gute gewünscht. Ich mag ihn!

19 Uhr: Lehmann verlässt die Lounge. Ich erfahre, dass er allen Mannschaften alles Gute wünscht. Ich mag ihn nicht mehr!

19:15 Uhr: Bier und Erdnüsse, dat gefällt mir. Dazu nen Marokkaner der Ahnung von Fussi hat und mich vor leichte Denksportaufgaben stellt. Kein Problem für nen Außenredakteur von Blog7, er zollt mir Respekt, er zapft mir Bier, das lääääääääääuft! Zur Belohnung greife ich mal dick in die Nusstasse, böse Blicke. Ich so: "Wat'n?". Dezenter Hinweis: Nüsse mit den Löffeln aus der Tasse holen, ich glaub et hackt! Egal, um mich herum lässt die Münchener Yuppieszene Zigarren anspitzen, allet für lau. Aber dat mit dem Anspitzen machen se nur, weil die Anspitzeuse geschmeidig am Auge ist!

20 Uhr: Nächstes Telefonat mit der Heimat. Kurzer Bericht über den Status Quo. Viel Bier, wenig Essen, guter VfL. Egal.

20:30 Uhr: Wir gehen ne Etage tiefer. Kickern. Zweites Spiel: strammer Schuss aus'm Mittelfeld, durchschlägt fast die Torwand, trockener Kommentar vom Gast: Linksw...cher Man(n) zeigt sich beeindruckt - also wegen des Schusses.

21 Uhr: Das Deo gibt den Kampf gegen die Bayern endgültig auf. Neue Idee der Hausherren: Schrankschlitzschießen! Schrankschlitzschießen? Schublade aus'm Schrank und dann volle Wumme nen kleinen Lederball in den Schlitz jagen, am besten Volley. Verluste? Sind fest eingeplant, mir doegal. Tackling Tobi nimmt Maß, wenig bekannt für gnadenlose Technik, Anlauf, Spannschuss, Tor! Die Anwesenden sind immer noch beeindruckt. Wiederholung bleibt trotz Aufforderung aus. Wie auch? Weiß ja selber nich, wie's ging.

22: 00 Uhr: Wir sind bei Richie. Kurz Umziehen, Kapuzenpulli an, Jeans, Chucks. Weiter geht's, der Hunger treibt, hätte ich mal den Spargel... - obwohl?! Ne... Ich will zum Bergwolf. Pommes, Currywurst, Mayo! Von echten Bochumern und dat in München! Toll, mir geht's gut.


22:30 Uhr: Erneutes Zusammentreffen mit der Schickeria. Vor so'nem In-Club stehen wir uns die Beine in den Bauch. Kein Einlass, warum auch immer. Naja egal, der Name FC Bayern zieht, einmal kurz den Türsteher - nicht weiblich und nicht rotgewandet - drauf aufmerksam gemacht und - zack - sind wir drin.

Was danach passiert, ist leider nur noch bruchstückhaft vorhanden. Der Sohn von Dieter Hoeneß bekommt sein Fett weg, ein Kumpel von Richie auch - aber der hatte auch Klamotten an, jungejungejunge - und noch einer. Und ein Arbeitskollege von Richie, ohje, ohje. Das Münchener Bier bekommt mir nicht. Is eben kein Moritz. Also irgendwie nich meine Schuld.

(Foto Weizenbier gefunden auf und verlinkt mit: biergarten-schlossgarten.de/)
(Foto Erdnüsse gefunden auf und verlinkt mit: touring-afrika.de/)

(Foto C-Wurst, Pommes, Mayo gefunden auf und verlinkt mit: farm4.static.flickr.com/)

Montag, 3. Mai 2010

Angst essen Seele auf

(teo) Trotzdem fahre ich am Samstag hin. 15.30 Uhr, Castroper Straße. VfL Bochum gegen Hannover 96. Hilft ja nix. Aus der Nummer komme ich gezz auch nicht mehr so leicht raus. Sieben der letzten neun Heimspiele gesehen. Waren auch zumindest vier dabei, die gar nicht mal so schlecht waren. Fünf Punkte geholt. Gezz würden drei schomma reichen: Mit einem Sieg spielen meine Bochumer Jungs dann wenigstens noch die Relegation gegen den FC Augsburg. Zwei Spiele auf Bewährung. Das höchste der Gefühle. Mit einer Niederlage steigt man zum sechsten Mal ab. Huaah. Kann keiner wollen. Außer Erstligavertragsinhaber in unseren Farben. Aber, wie ich immer zu sagen pflege: Pessismismus bringt ja keinem wat, woll?!



Wiedersehen macht Freude


Wir sind gespannt, wie das Lehrer-Schüler-Duell van Gaal gegen Mourinho am 22. Mai nun ausgeht. Bayern ist Favorit? Lustig. Viel Spaß mit dem Catenaccio 2010! (hai)

(Handy-Foto von der taz-Leibesübungen-Seite von Samstag, 1.Mai 2010: Hacky Wimmer)

Spargel, Weißwein, Stachelbeertörtchen

(tobi) Sportlich kannste den Bayern ja nix vorwerfen. Wat die elf + X wackeren Kuffer da in den letzten Wochen auf dem Rasen veranstalten, is absolut sehenswert. Dafür müssten se eigentlich nen Glückwunsch bekommen, aber so einfach is dat nicht. Denn die Annahme, das sich das sportliche Unterhaltungsangebot von Robben und Co. eins zu eins auf den Wohlfühlfaktor des Gastes in der VIP-Lounge übertragen lässt, ist abba so was von falsch wie die Überzeugung, dass man mit den Arbeitsverweigerern von Borussia Mönchengladbach Managerspiele gewinnen kann!

Beim FC Bayern wird dir alles abgenommen, sogar das Denken, aber nicht die wirklich wichtigen Sacken wie Jacke und Rucksack. Scheiß auf Basisarbeit! Kommste also am Stadion an, helfen dir 25 Damen beim Einschieben des Tickets in den dafür vorgesehenen Automaten. Rolltreppen helfen dir die Treppen hoch, eine erneute Armada roter Hostessen empfängt dich am Lounge-Eingang und erklärt dir, das du dich am Eingang befindest. Vielen Dank! Den Weg zur Garderobe allerdings kennen se alle nicht, woher auch, gibbet ja nich. Egal, schleppen wir Jacke und Rucksack eben mit...

Alles weitere nun in einer Art Live-Ticker:

15:15 Uhr: Verlassen der Lounge, Damen in Rot stehen am Ausgang und weisen dich daraufhin, dass hier der Ausgang ist. Kartenkontrolle! Rolltreppe runter, Kartenkontrolle! Fünf Schritte bis zum Automaten, Frauen in Rot, Kartenkontrolle. Abgang zu Reihe 19, Kartenkontrolle!

P.S.: Beim Verlassen der Lounge wird kurz darauf hingewiesen, dass man doch noch eine Kleinigkeit zu Essen vor dem Tribünenbesuch zu sich neben sollte... (später mehr dazu). Halllllllloooooooo? 15:15 Uhr, wat essen, is klar? Vermutlich gucken die Jungs auch lieber Kinderquatsch mit Michael...

15:30 Uhr Anpfiff: Bayern gut, Concha schlecht. Müller gut, VfL schlecht, 2:0, Spiel ist durch, Stimmung passabel...

16:15 Uhr Pause: Ab nach oben in die Lounge, wat futtern! Vorbei am Automaten - Kartenkontrolle - an den roten Hostessen - Kartenkontrolle - den Rolltreppen - Kartenkontrolle - am Bestimmungsort angekommen, ertönt erneut der freundliche Hinweis, dass man doch was essen könnte. Vorschlag angenommen, ab zum Buffet... Und was mich da erwartet, übertrifft alle Bösartigkeiten, die einem Fußballfan aus dem Pott angetan werden können: Statt Pils und Pommes wird SPARGEL gereicht!!!!!! Halloooohooo??? Wir sind im Stadion! Da schwitzen Menschen! Da werden eigene und gegnerische Spieler beleidigt! Who the fuck needs Spargel?!

Naja ich gebe die Hoffnung auf die obligatorische Stadionwurst nicht auf. Beim Verlassen der Lounge und der üblichen Karten- und Beratungsprozedur bin ich wieder im weiten Rund. Irgendwo treibe ich mir jetzt ne Wurst gegen den Frust auf. DENKSTE! Kaffee und Kuchen gibbet hier... ich stehe kurz vor'm Durchdrehen, wir sind beim FUUUUUUUSSSSSSBALLL, nicht auf Omma's Achzigstem.

16.30 Uhr Anpfiff zweite Halbzeit: Bayern manchmal sehenswert, Bochum manchmal auch, Stimmung manchmal auch. Aaaaaber: Wo im Ruhrstadion ein gepflegtes "Shalalalala Scheiße 04" angestimmt wird, wenn GE hinten liegt, kreischt ein hysterisches Seglerwürmchen hinter mir "eiffff goad a fiiiiiiiiiiiiiiiilin" beim Blick auf das Zwischenergebnis aus Bremen. Mit diesem rhetorischen Knaller entfacht er eine derartige Euphorie um uns herum, dass sich alle zwei Minuten ein "hochgestellter Kragen" genötigt sieht, diesen Kalauer erneut zum Besten zu geben, das Gelächter wird immer schallender. Irgendwann wird die neue FC-Bayern-Hymne sogar intoniert, wenn van Bommel einen Ball an Ribery weiterleitet, witzich is echt anders!

17:15 Uhr Abpfiff: Bayern im Meistertaummel, um mich herum wird ein "fiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilin" nach dem anderen in den Hosentaschen der hysterisch kreischenden Besucher onaniert, man verabredet sich auf einen Weißwein, später in der Lounge. Vielleicht ist ja auch nowas vom Spargel da und der globalisierten Sauce da, die so international ist, dass jeder Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen zwei Buchstaben zur Namensgebung beisteuern durfte. Nur aussprechen, aussprechen is nich mehr.

...Wer aber nun glaubt, dass das gezz schon allet war, der irrt. Demnächst gibbet Teil zwei des bayrischen Alptraums!

(Foto gefunden auf und verlinkt mit: suedtirol.com/)

Sonntag, 2. Mai 2010

Von Osterhasen und schwarzen Koffern

(hai) Der 33. Spieltag der Fußball-Bundesliga war mal wieder bestens dazu geeignet, sich das Wochenende - und dann noch das erste im Wonnemonat - mal wieder richtig zu versauen. Entschuldigung. Wenn's aber nun mal so ist? Außer, wenn man Bayern-Fan ist. Oder Bremer. Selten an einem Samstag um 17.17 Uhr so viele lange Gesichter gesehen. Auch im Spiegel. Neben der irgendwie recht uninteressanten Tatsache, dass der FC Bayern München seine 79., pardon 84. Deutsche Meisterschaft mit lächerlichen Tänzchen auf dem Platz und einem entfesselten Breitgrins-Wettbewerb in der Chefetage feierte und Werder auf Schalke Ähnliches praktizierte - obwohl hier der Qualifikationsplatz für die
Geldspeicher-Liga noch gar nicht endgültig (zwei Punkte und vier Tore Vorsprung vor Leverkusen) in trockenen Tüchern ist, offenbarte der Blick in südlichere Tabellenregionen mal wieder Erstaunliches.

Beispielsweise, wie gut eine Mannschaft spielen kann, wenn sie von einem Trainer erlöst wurde, der mehr oder weniger erwachsene Männer mit kurzen Hosen und Stollenschuhen als "Osterhasen" beschimpfte: Der VfL Bochum lieferte die seit Wochen ordentlichste Leistung bei seiner 1:3-Niederlage in München ab. Was den selbst ernannten Unbeugsamen aber im Abstiegskampf lediglich die Anerkennung der mitgereisten 6000 (!) Fans und den Verlust des Relegationsplatzes einbrachte. Was auch wieder nichts zur Sache tut. Denn Hannover 96 ist jetzt zwei Punkte entfernt auf dem sicheren 15. Tabellenplatz und ein Tor besser. Heißt im Klartext: Im letzten Saisonspiel an der Castroper Straße kann sich der VfL Bochum mit einem Sieg gegen 96 in die Relegation retten. Punkt. Und vielleicht sogar mit einem Unentschieden - aber nur, wenn der 1.FC Nürnberg auch das letzte Heimspiel gegen Köln vergeigt.

Apropos Nürnberg. Lustig, mit wie viel Einsatzwillen und Kampfstärke ein Abstiegskandidat in sein vorletztes Auswärtsspiel gehen kann. Viel erstaunlicher aber die Hamburger, frisch zum zweiten Mal in Folge im Halbfinale aus der Europa League geflogen. Da konnten diejenigen HSV-Fans, die sich gerade mal nicht untereinander prügelten, nur staunen, wie gut eine Mannschaft kicken kann, die von einem Trainer befreit wurde, der eigentlich mündige Erwachsene wie Schulkinder bevormundete und dem der Sitz der eigenen Frisur und des Sommerschals immer wichtiger schien, als die Einstellung seines Teams. Und die eigentlich platt sein müsste - 42 Stunden nach der deprimierenden 1:2-Niederlage in Fulham. Der HSV kickt wie im Training und gewinnt locker und hoch verdient mit 4:0 und Nürnberg hat sich mal eben kurz vor Toreschluss nicht nur auf einen Relegationsplatz runterreichen lassen, sondern dabei auch noch ruckzuck im Vorbeigehen das Torverhältnis versauen lassen. Lustig, wie sich solche Profis, die nach Toren gerne mal das Vereinslogo auf dem eigenen Trikot küssen, sich manchmal auf dem Platz präsentieren!


Solange sich Mannschaften und Vereine durch eine sensationelle Leistungs-Verweigerung nur selbst schaden, sagen wir mal in Renommee und der eigenen Platzierung - oder wenn sie einfach nur so schlecht wie möglich spielen, um einen ungeliebten Fußball-Lehrer los zu werden (vgl. auch das wunderbare 1:5 des HSV vor Wochenfrist bei 1899, also in Hoffenheim, wo der lustlose Fußball in den letzten zehn Wochen bekanntlich in Reinkultur zelebriert wurde), kann man ja nicht direkt von Wettbewerbsverzerrung sprechen.

Wenn aber eine Mannschaft gegen einen im tiefsten Abstiegssumpf steckenden Verein einfach mal die Tore öffnet und Nullkommanull (hoch geschätzt) Gegenwehr bietet, dann hätte den interessierten Beobachter auch ein dicker, schwarzer Koffer neben der Trainerbank, wo ein seltsam unbeteiligt wirkender Fußball-Lehrer mit Raute auf dem Trainingsanzug kauerte, nicht mehr direkt verwundert. Aber selbst, wenn im Kosovo oder in Shanghai die Bundesliga-Groteske Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach nicht mit 6:1 und astronomisch hohen Gewinnquoten von Menschen in Maßanzügen und Goldkettchen am Handgelenk getippt wurde, bleibt das Gesehene eine Unverschämtheit, die mit den Attributen "peinlich", "dreist" und "unterirdisch" nicht annähernd beschrieben ist.

Man sollte in der DFL mal über Konventionalstrafen nachdenken, die solche Leistungen am Grünen Tisch im Nachhinein abstrafen können. Geldstrafen in der doppelten Höhe der Bestechungsgelder plus Punkteabzug und Lizenzauflagen wären toll. Gladbach hätte nach diesem desaströsen Auftritt zehn Punkte und zehn Tore Abzug verdient. Wäre gerecht und lustig zugleich. Dann hätte Gladbach 28 Punkte und minus 27 Tore - und fände sich punktgleich mit Nürnberg auf dem Relegationsplatz wieder. Das wäre dann ein tolles Saisonfinale gegen Leverkusen am nächsten Wochenende. Mit Angst, Zittern und nervösem Augenzucken des Fußball-Lehrers und allem zipp und zapp. Würde einem Michael Frontzeck recht geschehen, der doch die Dreistigkeit besaß, abzustreiten, dass sich seine Mannschaft habe hängen lassen. Das sähe anders aus, meinte er allen Ernstes - zumindest nach seinem Gesichtsausdruck zu schließen. Wie genau das dann aussehen würde, möchten sich die Fans lieber nicht vorstellen. Himmel! Und die Nachfrage des Reporters zum Thema Wettbewerbsverzerrung kommentierte der Borussia-Trainer mit "Da kann ich nur lachen". Da war er ganz allein. Lustig.

Apropos Borussia. Auch die falsche Borussia brach sich mal wieder zu Hause den Finger in der Nase. Der BVB hätte zwar gegen Wolfsburg gewinnen können, stimmt schon. Aber Dortmund hätte auch verlieren können - wie das gegen Mannschaften, in denen Grafite, Dzeko und Misimovic spielen, eigentlich immer möglich ist. Dass das Spiel letztlich nur 1:1 ausging, lag an den beiden großartigen Torhütern Weidenfeller und Benaglio. Dortmund versuchte in der eigenen Fußball-Oper mit seinen Fans eine tolle Saison mit der vor im August 2009 eigentlich nicht zu erwartenden Qualifikation für die Europa League zu feiern und tat sich beim Tänzchen hernach recht schwer - und die Bilderaus Dortmund ähnelten fatalerweise denen auf Schalke, wo auch niemand vor der Saison mit der direkten Quali für die Champions League rechnete, wo aber die mal wieder geplatzten Meisterträume für die vorherrschende Gefühlslage "Enttäuschung" sorgten, jeder Verzweiflungs-La-Ola zum Trotz.

Was vergessen? Ach so: Hertha BSC hätte 4:1 in Leverkusen gewinnen können, schaffte aber nur ein 1:1 und ist als deutlich spielstärkste Mannschaft der letzten fünf Teams einen Spieltag vor Ende jetzt definitiv und endgültig und wirklich, wirklich abgestiegen. Aber mit einer solch waghalsigen Hinrunden-Bilanz war irgendwie auch nichts anderes zu erwarten. Trotzdem doof, wenn man in einer Saison absteigt, in der 32 Punkte für den Klassenerhalt reichen. Und in der man in der Rückrunde so manches Mal für Angst und Schrecken auf des Gegners Platz sorgte (vgl auch den 5:1-Sieg in Wolfsburg). Noch was? Stimmt: Der HSV ist nach dem überraschenden Punktverlust des VfB Stuttgart gegen Mainz wieder mittendrin statt nur dabei, in diesem Rennen um den letzten Platz in der Europa League: Drei Punkte weniger und fünf Tore mehr hat der HSV auf dem Konto, so dass auch diese Entscheidung erst am letzten Spieltag fällt. Alles andere? Trainingsspiele.

(Foto Koffer gefunden auf und verlinkt mit: stonelux-shop.de/)
(Foto VfL-Bochum-Osterhase gefunden auf und verlinkt mit: shop-021.de/)