Montag, 25. Oktober 2010

Von Sündengeißböcken, Blagen und Tönungen

(teo) Neun Spiele sind in dieser wundersamen 48. Bundesligasaison absolviert, mithin sind mehr als ein Viertel der Spiele gespielt. Högschde Zeit also für eine seriöse Zwischenbilanz. Mainz und Dortmund spielen nicht nur am nächsten Wochenende gegeneinander, sondern im nächsten Jahr Champions League. Hannover 96, 1899 Hoffenheim und überraschend auch Bayer Leverkusen spielen Europa League. Den bitteren Gang in die 2. Liga müssen der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach gehen. Schalke 04 darf sich über die Relegation gegen die vom Schalker Mike Büskens trainierte SpVgg Greuther Fürth zu retten versuchen.

Alles keine Hirngespinste, sondern die reine Wahrheit. Denn die Tabelle lügt bekanntlich nicht. Mainz gewinnt in Leverkusen und kehrt an die Spitze zurück. Der BVB holt daheim einen glücklichen Punkt gegen die Hoffenheimer, gegen die es immer schwer ist, wenn sie richtig Lust haben. In Dortmund hatten sie das.

Und sonst? Bayern kann nicht mehr gewinnen, Schalke sowieso nicht mehr. Köln entlässt mit dem Trainer den falschen Sündengeißbock und grüßt vom Tabellenende. Gladbach schraubt den eigenen Negativrekord in schwindelerregende Tiefen: 3 Gegentreffer im Schnitt sind eine Marke für die Ewigkeit. Bei der Borussia wurde der Keeper für eine Woche aus Training und Tor genommen. Und dadurch wird es besser? Wir dachten immer, Übung machte den Meister. So kann man sich irren.

Und sonst? Hannover gewinnt weiter, Nürnberg hat Gefallen daran gefunden, zu Hause zu gewinnen, genauso wie Freiburg und Stuttgart. Köln, Wolfsburg, Kaiserslautern und St. Pauli grämen sich als die Leidtragenden. FCK-Vorsitzender Stefan Kuntz will sich "viel Tönung für die Haare" holen, damit sie nicht so grau werden.

Irgendjemand nicht erwähnt? Okay, die beiden Nordlichter: Der HSV schoss keine Tore und ärgert sich über Guerrero, der eine Bande tritt und sich "wie ein Kind" aufführt (O-Ton Armin Veh). Und Werder Bremen darf gegen die Schießbude der Liga in Gladbach einfach mal wieder nach Herzenslust rumballern: fünf Tore, vier auf der richtigen Seite, geht doch!

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