Montag, 20. Dezember 2010

Pausentee in der Liga

(teo) Respekt! Sechsunddreißig Buden produzierte die Torfabrik zum Kehraus des WM-Jahres 2010 - der "rundeste Ball aller Zeiten" (Adidas) ließ es am letzten Hinrundenspieltag nochmal so richtig krachen. 150 Mal schlug es allein zwischen den Pfosten von Bremen, Köln, Stuttgart und Gladbach ein, fast genau ein Drittel davon allein bei den Fohlen, die mit ihren 47 Gegentore nach 17 Spieltagen einen Vereinsrekord aufstellten.

Selbst in der absoluten Graupensaison 1998/99 standen am Bökelberg zum Abschluss der Hinserie lediglich 43 Gegentore bei - Überraschung - zehn Punkten zu Buche. In der Rückserie konnte Gladbach damals dann vor allem die Abwehr stabilisieren: Nur noch 36 Gegentore und elf Punkte. Die Fohlen stürzten unter anderem mit Trainer Rainer Bonhof, Co-Trainer Jörg Schmadtke und Keeper Robert Enke wie ein Stein in die 2. Liga. Seit dem 9. Spieltag - also insgesamt 26 Spieltage - wurde Gladbach damals als Schlusslicht notiert.

In dieser Hinrunde ist Gladbach seit fünf Spieltagen auf dem letzten Platz. Seit dem neunten Spieltag war Gladbach sieben Mal Letzter und zweimal Vorletzter. Haargenau wie 1998 wurde ebenfalls lediglich zweimal gewonnen und viermal Unentschieden gespielt, dafür aber satte elf Mal verloren. Allein die Tordifferenz ist wegen der 26 geschossenen Tore heute um satte zwei Treffer besser. Warum ich das alles so ausführlich erzähle? Dann haben wir den ersten Absteiger schon mal besprochen. Das 1:2 gegen den HSV war die 367. Heimniederlage der Borussia am Stück. Zumindest gefühlt. 

Sonst noch? Köln kann sich vom Erzrivalen gar nicht mehr trennen und verliert ebenfalls weiter: 0:3 auf Schalke, das sich als Tabellenzehnter nun endgültig nach oben orientiert. Köln hat aber auf dem Relegationsplatz weiterhin schon fünf Punkte Vorsprung auf Gladbach. Nur zwei Punkte Vorsprung auf das Schlusslicht hat der VfB Stuttgart, der auch nach dem zweiten Trainerwechsel der Saison weiter richtig Haue kriegt: 3:5 gegen die Bayern zu Hause - neue Brunos kehren halt nicht immer gut.

Auch der FC St.Pauli (17 Punkte) ist nach der 2:4-Heimschlappe gegen den FSV Mainz 05 wieder richtig gut dabei in der Verlosung um die begehrten Qualifikationsplätze für die 2. Liga. Bremen (1:2-Heimniederlage gegen Lautern) und Wolfsburg (2:2-Heimniederlage gegen 1899) sind mit jeweils 19 Punkten der Problemzone deutlich näher als den Fleischtöpfen im oberen Drittel. Lautern hat sechs, Nürnberg nach dem 3:1-Sieg gegen Hannover sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Hätte man den beiden vor der Saison ja nicht so ohne Weiteres zugetraut.

Schalke hat mit 22 Punkten ebenfalls sieben Punkte Vorsprung nach unten, aber auch nur sieben Punkte Rückstand auf Platz 5. Der HSV hat mit seinen 24 Punkten ebenso Kontakt zu den Europa-League-Plätzen wie Hoffenheim (25), Frankfurt (26) und Freiburg (28). Die beiden Letztgenannten bewiesen mal wieder, dass die Lieblingsbinse der Saison 2010/2011 stimmt: Jeder kann jeden schlagen. Sogar den BVB. Theofanis Gekas sorgte für den 1:0-Sieg der Eintracht gegen den souveränen Ligaprimus. Bayer Vizekusen kam gegen Freiburg im eigenen Stadion nicht über ein 2:2 hinaus. Deswegen hat Dortmund als HERBSTMEISTER zehn Punkte Vorsprung auf Mainz 05 und Bayer 04.

Was vergessen? Ach ja, die Bayern. Haben gewonnen. 5:3 in Stuttgart. Und sind jetzt Tabellenfünfter, mit vier Punkten Rückstand auf die Champions-League-Plätze und 14 Punkten auf den schwarz-gelben Schalenplatz.

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