Sonntag, 18. September 2011

Ohne Ü fehlt dir was

(teo) Das Ü hat dem HSV einiges voraus. Das weiß man in Hamburg mittlerweile nur allzu genau. Keine Überlegenheit im Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Kein optisches Übergewicht. Keine Überschwänglichkeit in Bezug auf die Leistungsfähigkeit der Mannschaft von Michael Oenning. 0:1 gegen eigentümlich abgezockte Gladbacher in der Hamburger Arena, von der niemand weiß, wie sie in dieser Woche eigentlich heißt. Da stellt sich sofort auch die Frage nach der Überlebensfähigkeit des letzten Dinos der Bundesliga. Wir setzen an dieser Stelle mal ein Fragezeichen. ? So.

Einige von diesen gebogenen Satzzeichen schweben auch immer noch über unseren Köpfen nach dem 4:1-Sieg des 1.FC  Köln in Leverkusen. Wie geht das denn? Keiner weiß es. Lukas Podolski schlug übereifrig ein Luftloch, viele wollten eine versuchte Tätlichkeit gesehen haben. Vielleicht war es einfach nur Dämlichkeit in Tateinheit mit dem engagierten Versuch, sich als Aggressive Leader zu positionieren. Rudi Völlers proaktiver Versuch nach Spielschluss, einen Herzinfarkt durch lautstarke Schiri-Schelte zu vermeiden, gilt an dieser Stelle ebenfalls ein Löbchen. Da freut sich die Krankenkasse. Und der Schiri, der mit der Roten Karte gegen Schürrle alles richtig gemacht hatte, schreibt einfach einen Sonderbericht.

Damit haben wir die berechtigten Roten Karten schon angesprochen. Tim Wiese sah diesen Karton zwar auch, allerdings mehr für Dämlichkeit als für Brutalität. Hätte der Schiri aber den Vorteil laufen lassen und hernach die gelbe Karte gegeben, wäre das Tor gegen Werder gefallen, was Nürnberg wohl gegen Bremen mehr geholfen hätte. So gab es ein 1:1, was Werder für ein paar Stunden die Tabellenführung bescherte.

Die überraschendste Rote Karte sah Marvin Hitz vom VfL Wolfsburg. Er soll den Schiri nicht Schiri, sondern Vollidiot genannt haben. Thomas Helmer sagte, früher sei man dafür nicht vom Platz geflogen. Dann hätte der Schiri halt "Hirni" zurückgegeben und die Sache sei erledigt gewesen. Tja, die guten alten Zeiten sind vorbei. Die VW-Werkself bleibt trotz der wunderbaren Trikot-Werbung "Up!" auf Talfahrt. 1:3 in Hoffenheim. Das ganze Dorf macht unter Trainer Stanislawski gerade mächtig Alarm, hat sich im oberen Drittel festgesetzt.

Apropos Talfahrt: Mainz 05 verlor das absolute Topspiel am Samstagabend auf dem Betzenberg in Kaiserslautern mit 1:3, was man ja auch erst mal hinkriegen muss. Den weinroten Teufeln tat dieser erste Sieg ziemlich gut. Kein Abstiegsplatz mehr. Mainz kassierte in den letzten beiden Spielen sieben Gegentore und rutscht in die Problemzone. Ausbaufähig.

Weiter auf den ersten Sieg wartet der FC Augsburg nach dem 2:2 in Berlin. Dafür bekam Langkamp die lustigste Rote Karte. Okay, Raffael wurde wirklich oft gefoult. Aber nicht in dieser Szene. Langkamp trifft den Ball, ist nicht letzter Mann und sieht trotzdem die Rote Karte. Willkommen in der Bundesliga. Hertha nicht abgezockt genug, Augsburg auch nicht. Remis geht also in Ordnung.

Der SC Freiburg musste gegen Martin Harnik Lehrgeld bezahlen. Im emotionalen Duell Baden gegen Schwaben holte sich der VfB beim 2:1-Sieg die drei Punkte im Breisgau und findet sich in angestammten Tabellenregionen wieder. Freiburg auch. Obwohl Cissè weiter trifft. Wird eng in dieser Saison für die Schwarzwälder.

Hannover 96 hat sich mit einer Nullnummer in der Europa League Mut gemacht. Und gegen den Deutschen Meister (nur der BVB!) einen Rückstand noch fixefaxe in einen 2:1-Sieg gedreht. Die Roten wieder auf Europapokalkurs, Dortmund punktgleich mit Köln und Mainz als Zweiter hinter Hertha in Lauerstellung. In der zweiten Tabellenhälfte. Hat da jemand leise "Nuri, komm zurück!" gegreint? 

Oan Neuer auf Schalke: Koan Gegentor für die Bayern. Diese Bilanz wird langsam unheimlig. 18:1-Tore hat der Rekordmeister, der auf Schalke sogar ohne richtigen Stürmer locker mit 2:0 gewann und dabei noch nicht mal ernst machte. Schalke später noch mit Pukki - das war noch das Lustigste aus königsblauer Sicht. Glückwunsch nach München. Das sagte ich schon? Tschulligung.

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