Donnerstag, 1. Dezember 2011

Spitzenspiele allüberall

(teo) Am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga haben die Macher des Bezahlfernsehens in Deutschland wieder ganze Arbeit geleistet. Was für eine Spielansetzung! Allüberall Spitzenspiele, auf allen Sendeplätzen - und die beiden Topspiele am Freitag- und Samstagabend sind ebenso hochkarätig besetzt wie die zwei Live-Spiele am Sonntag. Die Konferenz am Samstagnachmittag zur unbeliebten Retro-Anstoßzeit um 15.30 Uhr können wir also getrost ignorieren.

Unter Flutlicht eröffnen die beiden Spitzenteams aus den Metropolen Leverkusen und Hoffenheim den Spieltag unter Flutlicht. Ein rauschendes Fußballfest am Rhein, wenn die beiden Werksmannschaften der Bayer-Werke und SAP zum Duell der Giganten antreten. Auch die Fanclubs der beiden bundesweit beliebten Teams werden wieder mit einer schönen Choreographie und Konfetti aus der Stadionzeitung überraschen. Fahnen werden da sein und Megaphone - und wer weiß, vielleicht sogar eine große Pauke. Der Sechste gegen den Neunten, Leverkusen hat nur vier Punkte Vorsprung auf 1899. Da geht was. Hoffenheim will unbedingt in den Europäischen Wettbewerb, national hat man ja schon alle Titel gewonnen, hier müssen neue Reize gesetzt werden. Ähnlich geht es Bayer 04, dem x-fachen Titel- und Pokalgewinner. Die Frage sei erlaubt: Ist der TSV etwa satt? Robin Dutt, der Meistertrainer aus dem Sherwood Forrest, ist gefragt. Aber Holger Stanislawski wäre ja nicht der "Stani" würde er nicht behände antizipieren und einen eigenen Matchplan aus dem nicht vorhandenen Hut zaubern. Prickelnd! Bayer 04 - 1899 0:0


Vorfreude schon jetzt auf dem Samstagabend, wenn der VfB Stuttgart und der 1.FC Köln in der Mercedes-Benz-Arena aufeinander treffen. HimmeldieBerge, was für ein brisantes Duell! Der VfB kam beim 0:2 in Bremen etwas vom schon heute legendären Stuttgarter Weg ab, doch Bruno Labbadia wäre ja nicht Bruno Labbadia, wenn er nicht auf den Schlendrian in seiner Elf mit högschder Dischziplin in der täglichen Trainingsarbeit reagiert hätte. Nicht viel besser erging es den Kölnern, die sich bei der 0:3-Heimniederlage gegen Gladbach irgendwie nutzlos und überflüssig vorkamen. Doch die Freude ist nun groß, in dieser Hinserie muss man nicht mehr gegen die Fohlen ran und kann folglich befreit aufspielen. VfB - Kölle 1:2


Manchmal ist es ja durchaus so, dass man am Sonntag die Spiele gar nicht mehr verfolgt und sich dann in der Tagesschau informiert oder in den Dritten. Oder montags in der Zeitung. Das wird diesmal ganz anders sein. Gastwirte, richtet euch auf Full House ein, lasst die Köche schon um 15 Uhr kommen. Hier kann in den zahlreichen Sportbars richtig Umsatz gemacht werden. Am Sonntag um 15.30 Uhr trifft der ruhmreiche Altmeister Hamburger SV (Gründungsmitglied der Bundesliga! Der Dino! Noch nie abgestiegen! Mit einem kloppähnlichen Trainer!) auf den ruhmreichen Altmeister 1.FC Nürnberg (Die Clubberer! Der Club! Früher mal Meister!). Prall der Giganten. Platz 14 gegen Platz 15, nur einen Zähler voneinander entfernt. Wer den Absturz in die Problemzone ab Platz 16 vermeiden will, sollte dreifach punkten. Dumm nur, dass das nicht zu den Spezialitäten dieser beiden Teams gehört. Beide haben von 14 Spiele gerade mal drei gewonnen. Jetzt aber! HSV - Nürnberg 1:1


Den Spieltag beschließt am zweiten Advent der ruhmreiche Altmeister FC Schalke 04 (Die Knappen! Die Königsblauen! Die Macht im Revier!), wenn er den Ex-Klub des ruhmreichen Altinternationalen Helmut Haller, den bärenstarken Aufsteiger FC Augsburg in der Gelsenkirchener Turnhalle empfängt. Schalke enttäuschte zuletzt im relativ unwichtigen Auswärtsspiel in Dortmund. Augsburg hingegen feierte einen Sieg mit zwei Toren Unterschied. Zu Null. Hochspannung garantiert. Ist wie im richtigen Leben, das Beste kommt halt am Schluss. Schalke - Augsburg 1:0


PS: Der Vollständigkeit halber erwähnt sei, dass am Samstag noch folgende Spiele zur Austragung gelangen: 


Borussia Mönchengladbach - BVB 2:1
Wolfsburg - Mainz 1:3
Freiburg - Hannover 0:1
Bayern - Bremen 4:2
Kaiserslautern - Hertha 1:2

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