Freitag, 14. Dezember 2012

Sechspunktig, viertorig und drittkerzig

(teo) Der 17. Spieltag der Fußball-Bundesliga kommt mit den Traummaßen 33-9-2 über den Catwalk. Zumindest am Freitagabend um 20Uhr30. 33-9-2, das ist die Bundesliga-Heimbilanz des FC Bayern München gegen den VfL Borussia Mönchengladbach. Jupp Heynckes will jetzt am liebsten auch noch die 44, als Zusatzzahl sozusagen. So viele Punkte hatte zum Ende der Hinserie noch keiner, noch nicht mal die Bayern. Gladbach könnte mit einem Sieg mit sechs Toren Differenz Frankfurt überholen und punktgleich zu Doppelmeister Dortmund aufschließen. Oh, du wunderschöner Konjunktiv. FCB - Borussia 0:1


(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Vor ein, zwei Monaten trennten den TSV Bayer 04 Leverkusen und den Hamburger SV tabellarisch noch Welten. Mittlerweile ist es gefühlt zwar immer noch in etwa die Distanz von Mittelerde nach Mordor, aber das Gefühl ist ein schlechter Berater, auch im Auenland. Denn es sind lediglich sechs Punkte, die den HSV als Tabellensiebten von den Bayern-Verfolgerchen der Werkself trennen. Bei einem Sieg also nur noch drei. Das muss sich Torsten Fink nicht zweimal sagen lassen. Bayer 04 - HSV 1:2

Die SG Eintracht Frankfurt reist mit einem unguten Gefühl nach Wolfsburg. Denn in den bisherigen zehn Spielen gab es für die Frankfurter bei VW noch nie einen Sieg zu ergattern. Jetzt wäre Armin Veh nicht Armin Veh, wäre ihm derlei Statistik-Faselei nicht Einerlei. Und Lorenz-Günter Köstner wäre nicht Lorenz-Günter Köstner, gäbe er auf Zahlenspielerei auch nur einen roten Heller. 6-4-0, das ist die Bilanz des VfL Wolfsburg gegen Eintracht Frankfurt. Wolfsburg (14., 19 Punkte) gegen Frankfurt (4., 27 Punkte). VW - Eintracht 3:1

Zwei Punkte trennen Mainz 05 vom fünften Platz. Und vom sechsten Platz, auf dem der  VfB Stuttgart steht. Dass die Rheinhessen wieder nach oben statt nach unten blicken, ist aber weniger dem ordentlichen Elf-Punkte-Vorsprung auf den Relegationsplatz geschuldet, als vielmehr der Arbeit von Thomas Tuchel, der bekanntlich im Sommer im Tausch gegen  Messi nach Schalke wechseln wird. So zumindest die Presse-Info von 05-Manager Christian Heidel. In seiner Abschiedssaison will Tuchel mit Mainz noch mal nach Europa. Und die Chancen stehen gut. Was Hannover, Stuttgart und Gladbach können, das kann Mainz ja wohl schon lange. Bruno Labbadia möchte oben überwintern. Aber möchten kann ja jeder. FSV - VfB 3:2

Zur Abwechslung mal ein paar Zahlenreihen: 16, 1-5-10, 10:27, -17, 8 und 16, 1-5-10, 11:28, -17, 8. Wenn die SpVgg Greuther Fürth gegen den FC Augsburg antritt, dann spielen die beiden erfolglosesten Mannschaften der Saison gegeneinander. Beide Trainer wirken nicht glücklich, aber beide Trainer wirken auch nicht gefährdet. Was einerseits erstaunlich ist, andererseits aber durchaus auch für einen gewissen Pragmatismus und Realitätsbewusstein spricht. Zurück zu den Zahlenreihen: Zusatzzahl ist übrigens die Null. Superzahl: nochmal die Null. SpVgg - FCA 0:0

Als die Düsseldorfer Fortuna zum letzten Mal gegen Hannover 96 kickte, stand ein gewisser Jörg Schmadtke zwischen den Pfosten. Er kassierte zwei Buden und rettete trotzdem einen Punkt. Endstand am 27.März 1986: 2:2. Der letzte Düsseldorfer Sieg gegen 96 stammt übrigens aus dem Jahr 1975. Egal. 96 kickt in dieser Saison ähnlich leistungsflexibel wie Düsseldorf. Fünf Punkte und fünf Plätze trennen den Zehnten (96) vom Fünfzehnten. Fortuna - 96 1:0

Im Topspiel am Freitagabend um 18Uhr30 kommt es zum Duell FC Schalke 04 gegen SC Freiburg. Zwei Punkte trennen den Neunten vom Fünften. Deshalb kann es für Christian Streich eigentlich nur heißen: Hallali. Und: Horrido. Oder so. Motto: mit einem Auswärtssieg bei den siechen Knappen die Hinserie vergolden. Auf Schalke brennt - wie fast immer zu dieser Zeit - der eine oder andere Baum. Es gibt - wie fast immer zu dieser Zeit - Diskussionen um den Trainer. Augsburg und Fürth sind weit weg. S04 - SCF 0:2

Am Sonntag um 15Uhr30 werden Wahrnehmungsstörungen wieder groß geschrieben. 1899 Hoffenheim empfängt den BV Borussia Dortmund 09. Der BVB lehnte Wolfgang Stark für diese Partie ab. Wolfgang Stark lehnte diese Partie auch ab. Zu einseitig. Stark. In Hoffenheim spielt Dortmund ungefähr so gern wie der BVB zuhause gegen 1899. Gegen keinen Bundesligaklub hat der Doppelmeister eine schlechtere Bilanz als gegen die TSG aus dem Mäzenatentum im Kraichgau. Von vier Spielen gingen drei in die Buxe. Immerhin nur drei. TSG - BVB 0:4

Die Hinrunde in trockene Tücher bringt der SV Werder Bremen am Sonntagabend um 17Uhr30, wenn die dritte Kerze fast schon runtergebrannt ist. Gast ist der 1. FC Nürnberg. Werder auf 12 (21 Punkte), Nürnberg auf 13 (19 Punkte). Sechspunktiger geht es kaum. Viertoriger auch nicht. Wenn Werder kickt, fallen irgendwie immer vier Buden. Zumeist vorne - aber gern auch mal hinten, wie zuletzt. Und nu? Tscha. Werder - Club 4:4

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