Donnerstag, 31. Oktober 2013

Fünf Jahre nicht ans Telefon gehen

(teo) Noch nicht mal ein Drittel der Saison ist gespielt und schon scheint es nur noch um die Frage zu gehen: Wer wird eigentlich Vierter? Während die üblichen Verdächtigen aus München, Dortmund und Leverkusen auf Augenhöhe den Titel ausknobeln, beträgt die Kluft zum vierten Platz schon zehn respektive neun Punkte. Gladbach als Vierter hat aber seinerseits nur drei Punkte Vorsprung vor Mainz auf dem elften Platz. Und lediglich sechs Punkte vor dem FC Augsburg auf Platz 15. Die Zwei-Klassen-Gesellschaft, von der so lange keiner etwas wissen wollte, gibt es also längst auch in der Bundesliga. Und das nicht erst seit dieser Saison. 

Hauptsache, das Netz ist intakt.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Vor dem 11. Spieltag der Fußball-Bundesliga hadert der VfB Stuttgart auch am Freitagabend um 20Uhr30 in Dortmund mit seinem Schicksal, kaum noch samstags um 15Uhr30 spielen zu dürfen. Konnte aber auch wirklich niemand ahnen, dass Stuttgart die Qualifikation zur Europa League verbaseln würde. Die Schwaben haben einfach zu spät auf Thomas Schneider gesetzt. Seitdem er Trainer ist, ist der VfB jedenfalls noch ungeschlagen. Der BVB verlängerte derweil einfach mal mit Trainer Klopp bis 2018 und wähnt sich nun auf der sicheren Seite. Der Dortmunder Trainer will jedenfalls fünf Jahre nicht ans Telefon gehen. Spannendes Experiment! BVB - VfB 2:1

Wenn sich am Samstag um 15Uhr30 der 1. FC Nürnberg und der SC Freiburg zum Stelldichein treffen, dann ist es das Duell der Sieglosen. Der Club ist mit lediglich drei Niederlagen zwar theoretisch die siebtbeste Mannschaft der Liga, steht aber real durch sieben Punkteteilungen nur auf Platz 16. Der SC Freiburg hat fünfmal nicht verloren, aber zehnmal nicht gewonnen. Wird langsam Zeit. Für beide. FCN - SCF 1:1

Die TSG 1899 Hoffenheim hat 500 Euro in den Sand gesetzt. Soviel kostete der Einspruch gegen die Wertung der 1:2-Niederlage gegen Bayer Leverkusen. Laut Berechnung von Rudi Völler hätte Dietmar Hopp dafür zehn ordentliche Netze kaufen können. Also welche ohne Loch. Zur Prüfung der neuen Bespannung kommt nun der FC Bayern vorbei. Ausgerechnet! Das ist die Mannschaft, die in jedem Spiel um die 30 Mal die Netze des Gegners prüft. 1899 - FCB 0:2

Der Tabellenführer der Schattenliga mit dem wunderbaren deutschen Namen "Best Of The Rest" unternimmt in Hamburg den nunmehr sechsten Anlauf, ein Auswärtsspiel siegreich zu gestalten. Ein einziges Pünktchen gelang Gladbach in dieser Saison auf fremden Plätzen. Damit belegt die Borussia Platz 17 in der Auswärtswertung. Der HSV ist unter Trainer Bert van Marwijk wieder in der Spur und bislang noch ungeschlagen. HSV - Borussia 1:2

Eintracht Braunschweig wäre ganz gerne mal Borussia Mönchengladbach. Denn dann wäre ein Heimsieg ja die leichteste Übung. Obwohl... - es geht gegen Bayer Leverkusen und damit einen der drei souveränen Vornewegmarschierer. Die Eintracht könnte mit einem Sieg zum Relegationsplatz aufschließen. Alles andere als ein deutlicher Leverkusener Sieg wäre aber eine Überraschung. Eintracht B - Bayer 04 1:0

Traditionell mischt im oberen Tabellendrittel ein Verein mit, den man da vor der Saison nicht unbedingt erwarten durfte. In dieser Spielzeit hat Hertha BSC diese Rolle übernommen. Gern sogar. Und überzeugend zumeist. Im Heimspiel gegen Schalke 04 kommt es zum Duell Fünfter gegen Siebter, die nur einen Punkt voneinander getrennt sind. Schalke nach der Derby-Schlappe gegen Dortmund und den Diskussionen um das Prinzen-Knie mal wieder auf Formsuche. Hertha - S04 2:1

Die Eintracht aus Frankfurt erfreut sich in dieser Saison vor allem an ihren Auftritten im Europapokal. In der Liga hat die Überraschungsmannschaft der letzten Saison bislang noch nicht allzu viel gerissen. Das will der VfL Wolfsburg im Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 ausnutzen. Gerissen! Eintracht F - VfL 1:0

Am Sonntag um 15Uhr30 greifen dann der FC Augsburg und der FSV Mainz 05 ein. Augsburg will sich mit einem Sieg in die Tabellenmitte schieben, Mainz mit einem Sieg in Richtung einstelliger Tabellenplatz. Ein Duell auf Augenhöhe, beide Klubs trennen derzeit drei Punkte. FCA - FSV 2:2

In der Familie der Derbys gibt es solche und solche. In der Geschichte der Nordderbys ist der Kick zwischen Werder Bremen und Hannover 96 geographisch zwar ein Derby, aber nun ja, eigentlich doch keins. Werder freut sich, dass mit 96 das Team anreist, das auswärts noch überhaupt keinen Punkt holte. Aber ob das zum eigenen Vorteil gereicht? Werder - 96 0:0

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Huhn beim Brüten

(teo) Vor dem 10. Spieltag der Fußball-Bundesliga sind wir immer noch verblüfft von der Erkenntnis, die uns Bèla Rèthy am Mittwoch am Rande eines einseitigen Fußballspiels zuteil werden ließ: "Die Tschechen bestehen übrigens nur aus Tschechen und Slowaken." Aha. Nichts ist also, wie es scheint. Auch nicht in der stärksten Liga der Welt (doch, Mesut, wir sprechen von Deutschland).

Mehr Platz braucht kein Mensch.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)
Wenn der VfB Stuttgart am Freitagabend um 20Uhr30 gegen den 1.FC Nürnberg antritt, ist es vor allem ein Spiel gegen die Frisur. Zwar ist Bruno Labbadia schon seit ein paar Wochen weg, aber der neue Club-Trainer Verbeek bringt nun flirrendes 70er-Jahre-Flair nach Stuttgart. Der Niederländer wirkt wie eine Mischung aus Arie Haan und Cesar Luis Menotti. Zumindest auf dem Kopf. Arie Haan trainierte mal den VfB. Menotti nicht. Der VfB hat schon dreimal gewonnen, der Club neunmal nicht. VfB - FCN 2:1

Das Gute an Bundesligaspielen ist ja unter anderem, dass die Mannschaften nicht immer in seltsamen Farben spielen. Was da passieren kann! Auf einmal passt das Stadion gar nicht mehr zur Mannschaft. Was auswärts ja normal ist, aber zuhause? Wie am Mittwoch: Alles königsblau auf Schalke, sogar die Gästefans. Und auch die Gästemannschaft, was nicht verwundert, denn sie werden nicht umsonst die Blues genannt. Schalke spielte in grün. Weil es das Champagnerligatrikot ist. Und der Verein so noch ein paar Leibchen mehr verkaufen kann. Wie gut, dass es in Gelsenkirchen nicht auch noch ein Trikot zur Cranger Kirmes gibt. Aber man muss ja nicht zu jedem Volksfest Sondertrikots auflegen. Im Derby gegen den BVB wird Schalke voraussichtlich wieder in Blau-Weiß auflaufen. Und Dortmund in Schwarz-Gelb. Wir sind dankbar, wenn wenigstens ein paar Dinge im Fußball manchmal noch genauso sind wie früher. S04 - BVB 1:2

Wenn die Bayern momentan ins Spiel kommen, dann heißt es immer, dass es für den Gegner total frustrierend ist. Erschöpfend. Ein Schlauch. Stimmt ganz oft. Und ist unfair: Man kommt ja schlecht ins Spiel, so ohne Ball. Ist manchmal aber auch für den Zuschauer ermüdend. 800 Kurzpässe, drei lange, 30 Torchancen, ein bis sieben Tore. Manchmal so spannend, wie einem Huhn beim Brüten zuzuschauen. Kann schon mal dauern. Im Heimspiel gegen Hertha auch. FCB - Hertha 2:0

Der TSV Bayer 04 Leverkusen ist froh, dass ein befreundeter Konzern nicht nur das Geld für ein kleines, modernes Stadion, sondern auch noch 100 Euro für zwei ordentliche Netze hatte. Da hat der Gegner, in diesem Fall der FC Augsburg, also nur die Möglichkeit, von vorn ins Tor zu treffen. Das macht es theoretisch schon mal einfacher. Bayer 04 - FCA 3:1

Die TSG 1899 Hoffenheim ist froh, dass das Spiel am Samstag um 15Uhr30 in Hannover stattfindet. Genügend Gelegenheit, zuhause Löcher zu stopfen. Und die Gewähr, dass der Gegner unter anderem deshalb so heimstark ist, weil er zur rechten Zeit 100 Euro für zwei ordentliche Netze investierte. Hannover ist ja in Heimspielen auch gar nicht darauf angewiesen, aus ungewöhnlichen Positionen ins Netz zu treffen. Denn zuhause wissen die Roten, wo das Tor steht. Drei Euro ins Phrasenschwein. 96 - 1899 3:3

In Mainz blickt Trainer Thomas Tuchel recht gern auf den August zurück. Mit drei Siegen aus den ersten drei Spielen lief alles wie nach Matchplan. Nach den dann folgenden sechs Niederlagen in sieben Pflichtspielen ist nun aber ein ganz besonderer Matchplan gefragt. Denn der Aufsteiger Eintracht Braunschweig gewann sein bislang einziges Spiel auswärts. FSV - Eintracht B 1:0

Man kann Klaus Allofs viel vorwerfen, aber nicht, dass er die Farben gewechselt hätte. Er sitzt weiter in Grün-Weiß auf der Bank. Auch am Samstagabend um 18Uhr30. Der VfL Wolfsburg spielt gegen Werder Bremen. Und so langsam könnte das ein normales Spiel sein. Wenn die Journalisten nicht weiterhin darauf rumreiten würden, dass es in Spielen gegen Werder bestimmt immer noch schwierig für Allofs sei, die richtige Bank zu finden. Aber es ist bestimmt einfacher seit Thomas Schaaf gar nicht mehr auf Bremer Bänken sitzt. Außer im Park. VfL - Werder 3:1

Der SC Freiburg hat am Sonntag um 15Uhr30 die Gelegenheit, im zehnten Saisonspiel den ersten Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Ist gar nicht schlecht, fünf von neun Spielen nicht verloren zu haben, reicht aber unterm Strich eben nur für einen Platz unterm Strich. Platz 17 ist auf Dauer aber, nun ja, eher unbefriedigend. Vor allem nach dem 34. Spieltag. Der HSV hat zwar schon zweimal gewonnen, aber auch schon vier der neun Spiele verloren - und damit genauso so oft wie der SC Freiburg. Ein Unentschieden würde also keinem helfen. SCF - HSV 1:1

Lucien Favre träumt am Sonntag um 17Uhr30 von Philipp Lahm. Drei von vier möglichen Innenverteidigern fallen aus. Und Lahm könnte natürlich alle spielend ersetzen. Zur Not liefe er eben als Viererkette auf. Jetzt hat Borussia Mönchengladbach aber keinen Philipp Lahm. Was im Spiel gegen Eintracht Frankfurt durchaus zum Problem werden könnte. Denn so erfolgreich wie die Borussia offensiv mit genauso vielen Toren wie die Bayern (19) auch sein mag, defensiv ließen die Fohlen auch schon 14 Gegentore zu. Und wenn schon die eingespielte Viererkette wackelt, was macht dann wohl die nicht eingespielte? Borussia - Eintracht F 2:2

Sonntag, 20. Oktober 2013

Tor in Hoffenheim

(teo) Ich fall' einfach mal mit der Tür ins Haus: Es wird kein Wiederholungsspiel geben. Weil es das FIFA-Reglement nicht hergibt. So einfach ist das. Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Fertig. Ein Nichttor mehr, das zählt. Zugegeben ein lustiges. Aber es wird kein Wiederholungsspiel geben. Schlimmer noch: Es darf kein Wiederholungsspiel geben. Denn dann gibt es diese Diskussion jede Woche mehrfach. 

Der Schiri war jedenfalls nicht schuld.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Das ist ungerecht? Oh ja. Und wie. Aber das passiert x-fach an jedem Wochenende auf unzähligen deutschen Fußballplätzen. Nicht immer so spektakulär, nicht immer so ungerecht, aber eben doch andauernd. Ohne Einspruch, ohne Wiederholungsspiel. Weil es das FIFA-Reglement nicht hergibt. Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters. Fertig. 

Aber dieses Nichttor von Stefan Kießling vom 9. Spieltag der Fußball-Bundesliga in der Saison 2013/14 hat nichtsdestoweniger unschätzbaren Wert. Und das nicht nur im Sinne von drei Punkten für Leverkusen. Es ist das beste Argument für eine zügige Einführung der Torlinientechnik. 

Donnerstag, 17. Oktober 2013

Chuzpe in spe

(teo) Vor dem 9. Spieltag ist das Feld der Fußball-Bundesliga weiter geschrumpft. Nach dem Dafürhalten vieler Journalisten gibt es jetzt nur noch fünfzehn Mannschaften, die hinter den drei Großen aus der Champagnerliga diese spannende 1b-Meisterschaft unter sich austragen. Gladbach ist dort momentan Spitzenreiter und führt die Tabelle als Vierter hinter dem zuletzt seltsam sieglosen Spitzentrio an. Aber wieso Gladbach? Das wissen die Fohlen selbst nicht. Sind ja nur drei Punkte bis Platz 12. Und nun? Ahnungslosigkeit allerorten.


Schön wär's.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

In Leverkusen wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum es gegen die Bayern im Heimspiel nicht so richtig Haue gegeben hat. 1:1 - dieses Ergebnis war für Leverkusen so unerreichbar wie für Gladbach ein 2:0 gegen Dortmund. Aber das alles ficht Bayer 04 nicht an. Punktgleich mit dem BVB nur einen Punkt hinter den Bayern, das sieht gut aus. Beim Auswärtsspiel in Hoffenheim könnten Tore fallen. Die TSG hat ja nach acht Spielen dieses wunderbare Torverhältnis von 20:20. Werden also fünf. 1899 - Bayer 04 2:3

In Dortmund wissen sie bis heute nicht so ganz genau, wie man in Gladbach trotz 112 Prozent Ballbesitz und 4436 angekommenen Pässen verlieren konnte. 2:0, dieses Ergebnis war für Gladbach so unerreichbar wie für Mario Götze ein Stammplatz bei den Bayern. Aber den BVB ficht das letztlich nicht an. Die Bayern haben ja nur einen Punkt Vorsprung und Platz 2 entspricht zudem so ziemlich genau dem eigenen Saisonziel. Im Heimspiel gegen Hannover 96 will sich der BVB nun den Frust aus den Leibchen spielen. Was in einem Heimspiel gegen Hannover 96 in der Regel ganz gut funktioniert. Ist für Hannover ja ein Auswärtsspiel. BVB - 96 4:0

In München wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum man in Leverkusen trotz 186 Prozent Ballbesitz und 7211 angekommenen Pässen nicht gewinnen konnte. Knallharte Recherchen unserer Redaktion haben ergeben: Es muss am Gegentor gelegen haben. Im Heimspiel gegen Mainz wollen sich die Bayern nun mal wieder den Frust aus den Leibchen schießen. Was zur Zeit gegen Mainz ganz gut funktioniert. Weil Mainz nicht ganz so gut funktioniert. FC Bayern - Mainz 05 2:0

In Bremen wissen sie derzeit nicht so ganz genau, wie es so weit kommen konnte. Elf Punkte, Platz 9, punktgleich mit Schalke, also quasi auf Champagnerliga-Niveau. Werder will im Heimspiel gegen Freiburg am liebsten dreifach punkten. Freiburg möchte das auch, denn das hat bislang in der Liga ja überhaupt noch nicht geklappt. Robin Dutt gegen seinen Ex-Klub, aber das hat nix zu sagen. Geht ja auch nur um drei Punkte. Und drei Euro fürs Phrasenschwein. Werder - SCF 1:2

In Braunschweig wissen sie bis heute nicht so genau, wie ihnen in Wolfsburg geschah. Nach dem Überraschungscoup hätten sie aber am liebsten durchgespielt. Erster Derbysieg seit Menschengedenken, erster Bundesligasieg seit 28 Jahren. Jetzt geht es im Heimspiel gegen Schalke nur noch darum, endlich die rote Laterne loszuwerden. Auf Schalke weiß man derweil gar nicht, wie es dazu kommen konnte, dass Journalisten derzeit nur noch von drei Großen reden. Und sich die Knappen in das unübersichtliche 15er-Feld einreihen müssen. Investigatives Nachfassen hat ergeben, dass es daran liegen könnte, dass Schalke nur elf Punkte aus acht Spielen holte. Und damit stramm auf Werder-Bremen-Niveau liegt. Aber das ist nur eine erste Hochrechnung. Eintracht B - Schalke 0:1

In Frankfurt wissen sie bis heute nicht so ganz genau, warum nicht jedes Ligaspiel ein bisschen mehr Europacupflair hat. Denn da läuft es prächtig, da schwappt die Euphorie durch den Fanblock. In der Liga hat sich Frankfurt als Dreizehnter derweil auf VfL-Wolfsburg-Niveau eingependelt, was unterm Strich für beide Teams gleich enttäuschend ist. Im Heimspiel gegen Nürnberg will die Eintracht nun einfach mal im Fantaliga-Modus auflaufen. Roger Prinzen gefällt das nicht. Eintracht F - Nürnberg 3:1

In Gladbach wissen sie bis heute nicht so ganz genau, wie man dieses ungewinnbare Spiel gegen den BVB gewinnen konnte. Nun reist der Tabellenführer der Resterampe mit stolz geschwellter Brust (Hallo, Claus Lufen!) nach Berlin. Wo es zu so zahlreichen Wiedersehen kommt, das hier der Platz fehlt. Nur soviel: Lucien Favre ist gerührt, Jos Luhukay geschüttelt. Ronny und Raffael herzen sich brüderlich. Ab 18Uhr30 will Borussia Mönchengladbach also auch im zweiten Auswärtsspiel hintereinander ungeschlagen bleiben. Was für eine Chuzpe! Hertha - Borussia 2:2

In Hamburg wissen sie seit geraumer Zeit nicht mehr, wie es eigentlich so weit kommen konnte. 50 Jahre Bundesliga, aber trotzdem keine Wildcard für den Europacup? Die Fußballwelt ist ungerecht. Wenn der VfB Stuttgart am Sonntag um 15Uhr30 anreist, dann geht es für den HSV um den Anschluss an die Spitzengruppe. Also an die Spitzengruppe der Restliga. Es hat noch nie geschadet, sich anspruchsvolle Ziele zu setzen. HSV - VfB 0:3

In Wolfsburg wissen sie seit der Meisterschaft 2009 nicht mehr, wohin es überhaupt noch gehen kann. Na klar, Europacup möchte man schon spielen, um mit den Firmenwagen preisgünstig ins Fernsehen zu kommen. Aber ob mit oder ohne Diego und mit und oder ohne übertriebene Gehaltszahlungen, das steht noch in den Sternen. Der FC Augsburg ist ganz froh, sich mit solchen Sorgen gar nicht herumschlagen zu müssen. Die bayrischen Schwaben haben sich derzeit auf Mainz-05-Niveau eingependelt, was ebenso erstaunlich wie verdient ist. Da kann man auch schon mal eine Europapokal-Mannschaft in spe schlagen. FCA - VfL 2:1

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Buschi trifft Friedhelm Funkel


Interviews im Fernsehen sind ja häufig nur noch langweilige 
Frage-Antwort-Spielchen. Vorhersehbare Fragen provozieren 
eben auch vorhersehbare Antworten. Dass das auch anders 
geht, beweist Frank Buschmann mit seinem Video-Kanal 
BuschiTV auf YouTube. Das Interview mit Friedhelm Funkel 
dauert insgesamt knapp eine Stunde. Dafür erfährt man aber
auch Dinge, die man noch nicht wusste. Und lernt einen 
Menschen neu kennen, den man eigentlich ganz anders 
auf dem Schirm hatte. 





Sonntag, 6. Oktober 2013

Lebenslanges Lernen mit Ganzkörperprellung

(Repro: Thomas Ottensmann)
(teo) Lebenslanges Lernen, dieses Motto des 21. Jahrhunderts gilt selbstredend auch für die Fußball-Bundesliga. Nach dem 8. Spieltag haben wir demnach wieder wichtige Dinge dazugelernt: Unter anderem, dass undrehbare Spiele gedreht werden können (Gladbach - Dortmund). Und ungewinnbare Spiele gewonnen, zumindest aber nicht verloren werden müssen (Leverkusen gegen Bayern). Und nicht zuletzt, dass Spieler auch rundum verletzt ausfallen können, wie der Dortmunder Sven Bender, der nach dem medizinischen Bulletin des Jürgen Klopp mit einer Ganzkörperprellung für die Länderspiele fraglich sein dürfte. 

Und dass es nur noch fünfzehn Mannschaften gibt, die die 1b-Meisterschaft unter sich austragen. Gladbach soll dabei als Vierter die Tabelle hinter dem sieglosen Spitzentrio anführen, weiß aber offenbar selbst kaum, wie man zu dieser Ehre kommt. Sind ja nur drei Punkte Vorsprung auf Platz 12. Und nun? Lebenslanges Lernen geht weiter. Allerdings erst in 14 Tagen. Länderspielpause.

Freitag, 4. Oktober 2013

Das gelbe Trikot von Marco Reus

(teo) Der 8. Spieltag der Fußball-Bundesliga beginnt am Freitagabend um 20Uhr30 mit der Frage, ob Hannover 96 seinen Heimnimbus auch im Spiel gegen Hertha BSC halten kann. Vier Spiele, vier Siege. Zuhause brennt bei 96 aber mal so gar nichts an. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer fünf Berliner Auswärtssiege in Hannover. 96 - Hertha 2:1


Drei Ecken, ein Elfer.

(Foto (c): Thomas Ottensmann)

Im Heimspiel am Samstag um 15Uhr30 gegen den FC Augsburg versucht Schalke mal wieder sein Champagnerliga-Potential in der Bundesliga abzurufen. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die Augsburger Bundesligaform. S04 - FCA 1:2

Seit Jahren streiten sich die Gelehrten, wer denn nun die wahre Borussia sei. Zumal beide Seiten steif und fest behaupten, es gäbe ohnehin nur eine Einzige. Was relativ leicht zu widerlegen ist, wenn Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund kickt. Gladbach will zuhause weiter ohne Punktverlust bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer das gelbe Trikot von Marco Reus. Borussia - BVB 1:1

Wenn der VfB Stuttgart gegen Werder Bremen spielt, dann treffen zwei Klubs im direkten Vergleich aufeinander, die mit zehn Punkten aus sieben Spielen überraschend gut dastehen. Stuttgart hat von 47 Spielen gegen Werder 36 nicht verloren und 21 sogar gewonnen. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die anderen elf Spiele. VfB - Werder 3:1

Öfter mal was Neues: Ein Derby, das es noch nie gab. Zumindest in der Bundesliga spielten Wolfsburg und Braunschweig nie gegeneinander. In der zweiten Liga lediglich zwei Mal. Das ist zwanzig Jahre her und Wolfsburg siegte zweimal. Geht es nach Dieter Hecking, dann soll das so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Uneigentlich auch nicht. VfL - Eintracht B 4:0

Viermal hintereinander verloren? Das ist neu für den 1. FSV Mainz 05. Zumindest unter Trainer Thomas Tuchel. Wie gut, dass der Saisonstart mit drei Siegen das ganze etwas abfedert. Von vier Spielen zuhause hat 05 drei gegen die derzeit punktgleiche TSG Hoffenheim gewonnen. Das soll so bleiben. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer 1899 spielt wie in Hamburg. FSV - TSG 2:2

Im Topspiel am Samstagabend um 18Uhr30 hat die DFL einfach mal ein Champagnerligaspiel eingeschoben. Bayer 04 Leverkusen empfängt den FC Bayern München. Nun ist es dieser Tage kein besonderes Vergnügen, gegen diese Bayern zu kicken. Aber man muss es einfach positiv sehen. Sind ja nur zwei Spiele pro Saison. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die beiden bestreiten noch ein Finale. Bayer 04 - FCB 1:1

Wenn der 1.FC Nürnberg am Sonntag um 15Uhr30 gegen den HSV antritt, dann spricht die Bilanz eine deutliche Sprache: Von 31 Spielen gegen Hamburg hat der Club 22 nicht gewinnen können, dabei elfmal direkt verloren. Der HSV möchte daran anknüpfen. Spricht eigentlich nichts dagegen. Außer die neun Heimsiege der Clubberer gegen Hamburg. FCN - HSV 1:0

Zum Abschluss des Spieltags treffen die beiden deutschen Vertreter der Fantaliga im direkten Vergleich aufeinander: Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg. Die Hessen schöpfen aus dem Europapokal Freude, Mut und Euphorie. Die Breisgauer nicht. Was auch an der Bundesliga liegt, wo der SC immer noch auf den ersten Dreier wartet. Der soll in Frankfurt her. Spricht eigentlich nichts dagegen. Aber auch nichts dafür. Eintracht F - SCF 3:1